Prozess gegen "Sauerland-Gruppe": Anschlag auf Ramstein sollte Zeichen setzen

Düsseldorf. Die islamistische „Sauerland-Gruppe“ hatwegen des herausragenden Symbolcharakters einen Autobomben-Anschlag aufdie US-Militärbasis in Ramstein erwogen.

„Der symbolische Charakterwäre erheblich gewesen. Es ist die zentrale Koordinationsstelle für dieKriege“, sagte der Angeklagte Daniel Schneider am Dienstag im Prozessgegen die sogenannte Sauerland- Gruppe in Düsseldorf. „Es wäre nötig gewesen, in diesen Komplex einzudringen, das Autoabzustellen und zu Fuß wieder rauszukommen“, sagte Schneider. Innerhalbdes Komplexes habe er das Gebäude mit dem Zentralkommando im Augegehabt.

Der Anschlag hätte mehrere Funktionen erfüllt: So hätten siedamit auf die aktive Militärpräsenz der USA in Deutschland aufmerksammachen und diese infrage stellen wollen. „Opfer haben bei mir nichtprimär eine Rolle gespielt“, sagte Schneider. Ihm sei aber auch klargewesen, dass so ein Anschlag Opfer kosten würde.

In dem Prozess müssen sich vier mutmaßliche Terroristen verantworten.Sie haben bereits gestanden, schwere Anschläge in Deutschland geplantzu haben. Drei der vier Angeklagten waren im sauerländischenOberschledorn von der Elite-Einheit GSG 9 festgenommen worden.