Schicksalsschlag für Olmert – Prostatakrebs
Der israelische Regierungschef will trotz anstehender Operation zur geplanten Nahostkonferenz in die USA reisen.
Jerusalem. Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert will ungeachtet einer Krebserkrankung an der geplanten Nahostkonferenz in den USA teilnehmen. Das Geschwür an der Prostata sei nicht lebensgefährlich und er könne deshalb seine Amtsgeschäfte fortführen, sagte der 62-Jährige gestern auf einer überraschend einberufenen Pressekonferenz in Jerusalem.
Nach Olmerts Worten ist der Prostatakrebs in einem sehr frühen Stadium und kann mit einem kurzen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Es bestehe keine Notwendigkeit für eine Chemotherapie. "Ich werde fit genug sein, um meine Arbeit vollständig zu erledigen", sagte er.
Das Datum für den Eingriff soll nach den Worten des behandelnden Arztes Shlomo Segev so festgesetzt werden, dass Olmerts Reise zur Nahostkonferenz Ende November oder Anfang Dezember nicht gefährdet wird. Es bestehe eine Chance von 95 Prozent, dass Olmert nach dem Eingriff gesund bleibe, sagte Professor Coby Ramon, ein weiterer behandelnder Arzt.
Auf dem in Annapolis vorgesehenen Treffen sollen Israel und die Palästinenser eine gemeinsame politische Plattform vorstellen, auf deren Basis dann im kommenden Jahr die Friedensverhandlungen wieder aufgenommen werden sollen.
Olmert ist Vorsitzender der Kadima-Partei und seit dem 11. April 2006 Ministerpräsident Israels. Der langjährige Bürgermeister von Jerusalem führte jedoch schon seit Anfang Januar 2006 die Amtsgeschäfte, nachdem der damalige Regierungschef Ariel Scharon einen Schlaganfall erlitten hatte.