Steinmeier: Bundesregierung lässt sich bei Entführung nicht erpressen

PKK: Berlin müsse seine "feindliche Politik" gegenüber dem kurdischen Volk einstellen.

Ankara/Berlin/München (dpa). Schwindende Hoffnung auf ein schnelles Ende des Geiseldramas am Ararat: Zwei Tage nach der Entführung der drei deutschen Bergsteiger stellte die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) der Bundesregierung Bedingungen für deren Freilassung. Berlin müsse seine "feindliche Politik" gegenüber der PKK und dem kurdischen Volk einstellen, hieß es in einer Erklärung, die die PKK-nahe Nachrichtenagentur Firat am Donnerstag verbreitete. Einzelheiten zu der "feindlichen Politik" wurden nicht genannt.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier stellte umgehend klar, die Bundesregierung lasse sich nicht erpressen. "Wir erwarten eine sofortige und bedingungslose Freilassung." Der Krisenstab im Auswärtigen Amt in Berlin arbeite weiter intensiv an einer Lösung. "Ich hoffe auf ein gutes Ergebnis", sagte Steinmeier. Unterdessen beauftragte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe das Bundeskriminalamt mit Ermittlungen wegen Geiselnahme und versuchter Nötigung.

Den Entführten gehe es gut, hieß es in der über die Agentur Firat verbreiteten Erklärung weiter. Das türkische Militär wurde aufgefordert, seine Operationen am Berg Ararat einzustellen, da dies das Leben der Geiseln gefährde. Die Behörden hatten am Donnerstag den Berg im Osten des Landes für Touristen bis auf weiteres gesperrt.