USA: Keine Gnade für Teresa Lewis
Trotz weltweiter Empörung wurde in Virginia eine 41-Jährige hingerichtet.
Washington. Im US-Staat Virginia ist zum ersten Mal seit fast 100 Jahren eine Frau hingerichtet worden. Die 41-jährige Teresa Lewis soll im Jahr 2002 zwei Liebhaber angeheuert haben, um ihren Ehemann und Stiefsohn umzubringen.
Die Hinrichtung, wie in den meisten Fällen mit der Giftspritze, hatte international heftige Proteste ausgelöst, da Lewis über eine nur sehr geringe Intelligenz verfügt, die nach Darstellung ihrer Anwälte an geistige Behinderung grenzt.
Lewis wurde vorgeworfen, in der ländlichen Kleinstadt Danville mit Bargeld und sexuellen Gefälligkeiten zwei Nachbarn manipuliert und zu dem brutalen Doppelmord an Julian Lewis und dessen Sohn überredet zu haben.
Der Kriegsveteran Julian wurde im Schafzimmer seines Wohnmobils mit mehreren Schüssen niedergestreckt, sagte aber auf seinem Sterbebett der Polizei: "Meine Frau weiß, wer dies getan hat." Ziel der Frau soll es gewesen sein, eine Lebensversicherung über 250.000 Dollar zu kassieren.
Vor der Hinrichtung hatten sich auf dem Gelände des Staatsgefängnisses in Jarratt, Virginia, mehrere Dutzend Demonstranten versammelt. Sie wiesen auf den eingeschränkten Geisteszustand der Frau hin. Zu einer "Manipulation" sei sie gar nicht fähig gewesen.
Lewis Anwalt Jim Rocap behauptet zudem, dass seine Mandantin sich während der letzten sieben Jahre im Gefängnis verändert habe und eine Chance auf Resozialisierung verdient habe. Sie habe einen Chor gegründet und mit Gebeten sowie Weihnachtshymnen versucht, seelisch niedergeschlagene Häftlinge aufzurichten. "Die Todesmaschine in Virginia hat die liebenswerte Seele eines guten Menschen ausgelöscht", sagte Rocap. Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 sind in den USA 1226 Menschen hingerichtet worden, darunter 12 Frauen.