Waldbrände gelöscht

Straßburg/Athen. Nach den verheerenden Waldbränden in Griechenland hat die EU-Kommission den Ausbau des Katastrophenschutzes gefordert. Es sei an der Zeit, die entsprechenden Kapazitäten der EU - etwa für luftgestützte Brandbekämpfung - zu stärken, sagte Sozialkommissar Vladimir Spidla am Montag vor dem Europaparlament in Straßburg.

In der Vergangenheit sei dies gescheitert, weil sich einige Länder dagegen gesperrt hätten.
Wegen den Klimawandels werde es immer häufig trockene Winter und sehr heiße Sommer geben, warnte Spidla. Damit würden die Risiken für Waldbrände weiter steigen. Die EU-Staaten müssten daher mehr für die Prävention tun, etwa durch eine geeignete Forstpolitik. Den Opfern der Brände sagte der Kommissar rasche Hilfe der EU zu. Dafür könnten Mittel nicht nur aus dem EU-Solidaritätsfonds bereitgestellt werden, sondern auch Restmittel aus anderen Haushaltslinien. Denkbar sei beispielsweise eine Umorientierung von Mitteln aus dem Strukturfonds. Die griechischen Behörden müssten einen Aktionsplan vorlegen. Anschließend würden die Anträge "mit größtmöglicher Flexibilität geprüft."
Der Vorsitzende der sozialistischen Fraktion, Martin Schulz (SPD), forderte die EU-Staaten auf, zunächst ihre eigene Infrastruktur zur Bekämpfung von Naturkatastrophen zu verbessern. So habe es in den von den Bränden zerstörten griechischen Dörfern keine freiwillige Feuerwehr gegeben. Die EU könne zwar bei der Koordinierung der internationalen Hilfe eine Rolle spielen. Dies könne die Bekämpfung von Bränden oder Überschwemmungen vor Ort aber nicht ersetzen.
Die griechische Feuerwehr gaben bekannt, dass alle Brände auf dem Peloponnes gelöscht seien . Die Einsatzkräfte blieben aber vor Ort, um ein Wiederaufflammen der Brände zu verhindern, hieß es in einer Mitteilung.
Bei den verheerenden Bränden, die seit dem 24. August vor allem im Süden Griechenlands wüteten, wurden nach Angaben der EU-Kommission 280.000 Hektar Wald zerstört. In den Flammen kamen 64 Menschen ums Leben, hunderte von Familien verloren ihr gesamtes Hab und Gut. "Wir stehen vor einer menschlichen Tragödie und einer ökologischen Katastrophe", sagte EU-Sozialkommissar Spidla.