Fitness-Test auf der Trasse: „Toll, dass ich angekommen bin“

Bei der Fünf-Kilometer-Distanz von „Whew 100“ konnten sich Anfänger und Hobby-Läufer beweisen. Die WZ ist mitgelaufen.

Foto: Mathias Kehren

Wuppertal. Der Himmel ist wolkenverhangen, erst vor kurzem hat es aufgehört zu regnen. Die Luft ist klar, es fliegen keine Pollen. Das ideale Wetter also, um zu laufen. Am Mirker Bahnhof haben sich rund 100 Sportbegeisterte eingefunden, um bei „Whew 100“ mitzulaufen. Nein, hier geht es nicht um die Ultra-Strecke durch drei Städte (siehe Bericht oben) — hier startet gleich „nur“ die Teilstrecke von fünf Kilometern auf der Nordbahntrasse.

Der Bahnhof ist dabei Start und Zielpunkt. Auch Kurzentschlossene können sich noch spontan für den Wettbewerb anmelden. Es ist 10.25 Uhr, die Läufer finden sich am Startpunkt ein, einige wärmen sich noch auf oder dehnen ihre Muskeln.

Trassenlauf: Start der Fünf-Kilometer-Läufer
19 Bilder

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Auch Sandra und Thorsten Wagner stellen sich der sportlichen Herausforderung. „Für uns beide ist das hier ein besonderes Erlebnis“, sagt Thorsten Wagner. „Das ist der erste Laufwettbewerb für meine Frau — und das Hauptziel ist, dass mein Schatz ins Ziel kommt. Die Zeit spielt dabei keine Rolle.“ Damit das auch sicher gelingt, hat er extra Handschellen dabei, die an seiner Bauchtasche baumeln und mit rosa Herzchen und Geschenkband geschmückt sind. „Nur für den Fall der Fälle“, sagt Thorsten und schmunzelt.

Der Startschuss fällt, die Läufer starten Richtung Osten, passieren den Engelnberg-Tunnel. Die Strecke ist nicht abgesperrt — so kommt den Sportlern ab und an ein Spaziergänger oder ein Hundebesitzer entgegen. Manche schauen den Läufern eine Weile zu.

Weiter geht es über die Lego-Brücke, vorbei an einer Schrebergartensiedlung. Trotz der Konzentration der Läufer bleibt immer Zeit für einen Gruß oder das Victory-Zeichen. Nach der Hälfte der Strecke, kurz hinterm Loher Bahnhof, ist der Wendepunkt durch ein Hütchen markiert. Ein Streckenposten passt auf, dass keiner eine Abkürzung nimmt. Dann geht es zurück.

Beim Zieleinlauf empfängt die Sportler großer Jubel — jeder wird angefeuert, sein Bestes zu geben. Eine digitale Uhr zeigt die Zeit an. Alle haben es geschafft, keiner musste aufgeben.

Auch Katrin Bieck ist zufrieden mit ihrer Leistung: „Ich finde es toll, dass ich angekommen bin. Ich habe erst diese Woche angefangen zu laufen — die Strecke auf der Nordbahntrasse eignet sich hervorragend für Anfänger wie mich.“ Auch den Organisatoren spricht sie ein Lob aus: „Ich habe mich kurzfristig entschlossen, teilzunehmen. Die Nachmeldung hat super funktioniert.“ Wie alle anderen Läufer kann Katrin Bieck sich nun eine Goldmedaille abholen. Der verdiente Lohn — auch, wenn man keine 100 Kilometer am Stück gelaufen ist.