Arbeitslos - was nun? Zehn Schritte auf dem Weg zum neuen Job
Freiburg (dpa/tmn) — Aus der Arbeitslosigkeit heraus wieder in Lohn und Brot zu kommen, ist nicht leicht. Betroffene müssen organisiert und zielgerichtet vorgehen. Zehn Schritte, die auf dem Weg zum neuen Job unerlässlich sind.
Arbeitslosigkeit ist fast immer eine persönliche Katastrophe. Statt in einer Schockstarre zu verharren, ist es nun jedoch wichtig, möglichst rasch aktiv zu werden, sagt der Karrierecoach Hans-Georg Willmann. Diese zehn Schritte helfen dabei.
Schritt 1: Formalitäten klären
Wenn eine Kündigung droht, sollte der erste Gang zur Arbeitsagentur führen. „Wir wollen mit den Betroffenen möglichst früh ins Gespräch kommen“, sagt Sönke Fock von der Agentur für Arbeit in Hamburg. Spätestens drei Monate vor Beginn der Arbeitslosigkeit müssen Erwerbstätige sich „arbeitssuchend“ melden, sonst drohen Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld.
Schritt 2: Realistische Selbsteinschätzung
Am Beginn der Arbeitssuche sollte eine kritische Bestandsaufnahme der eigenen Fähigkeiten stehen. „Man muss die Kränkung einer Kündigung erst einmal überwinden“, sagt Willmann. Unmittelbar nach der Kündigung würden viele ihr Können unterschätzen. Hier gelte es, sich klar zu machen, was man kann. Dabei hilft oft die Einschätzung von Freunden und Ex-Kollegen helfen.
Schritt 3: Bewerbungsunterlagen aktualisieren
„Bevor man sich bewirbt, muss man sich erst einmal startklar machen“, sagt Willmann. Jobsuchende sollten deshalb als nächsten Schritt ihre Unterlagen auf den aktuellen Stand bringen. Wer Fragen hat, kann sich an die Arbeitsagentur wenden, sagt Fock. Sie bietet Bewerbungstrainings an.
Schritt 4: Bewerbungen schreiben
In der schriftlichen Bewerbung gehe es dann darum, sich für den Job interessant zu machen, sagt Jürgen Hesse, Karrierecoach in Berlin. Der Bewerber solle sich fragen: „Was macht mich in den Augen des Personalers attraktiv?“
Schritt 5: Aktiv sein
Bewerber sollten selbst Firmen gezielt anzusprechen. „Ein Großteil der offenen Stellen wird nie ausgeschrieben“, sagt Hesse. Bei einer Initiativbewerbung habe man zudem weniger Konkurrenz. Eine gute Möglichkeit zur Kontaktaufnahme sind Personal- und Fachmessen.
Schritt 6: Ungewöhnliche Wege gehen — Eine andere Möglichkeit sei, die für einen interessanten Firmen einfach anzuschreiben, rät Willmann. Dabei sollte nicht gleich eine komplette Bewerbungsmappe verschickt werden, sondern ein persönliches Anschreiben - ergänzt um ein kurzes Leistungsprofil.
Schritt 7: Bewerbungsgespräche trainieren
Ein Kardinalfehler beim Vorstellungsgespräch sei, dass sich Bewerber nur unzureichend über die Firma informieren, sagt Hesse. Außerdem sollten sich Jobsuchende überlegen: „Was habe ich eigentlich anzubieten?“
Schritt 8: Fortbildungen machen
„In den ersten drei Monaten der Arbeitslosigkeit sollte alle Energie in die Jobsuche gesteckt werden“, sagt Willmann. Ab dem vierten Monat seien Weiterbildungen sinnvoll: „Man muss auch zeigen können, dass die Arbeitslosigkeit genutzt wurde.“
Schritt 9: Neue Jobideen entwickeln
Für manche ist auch der Schritt in die Selbstständigkeit ein Weg aus der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitsagentur fördert das unter Umständen mit einem Gründungszuschuss. Gebe es freie Stellen in einer Branche, habe die Vermittlung jedoch Vorrang, sagt Fock.
Schritt 10: Nach Alternativen suchen
Wer länger arbeitslos ist, für den können auch Probearbeit und Hospitanzen ein Türöffner sein. „Je länger die Arbeitslosigkeit dauert, desto sinnvoller sind solche Maßnahmen“, sagt Willmann. „Wer gerade frisch arbeitslos geworden ist, dem rate ich davon eher ab.“ Bei längerer Arbeitslosigkeit sollte auch über Umschulungen nachgedacht werden.