Praktikanten bekommen mehr Geld als früher
Bochum (dpa/tmn) - Die Zeiten, in denen Praktikanten nahezu leer ausgehen, scheinen vorbei sein. Darauf deutet zumindest eine Stichprobe hin. Doch auch wenn Hospitanten inzwischen besser bezahlt werden, gibt es demnach regional deutliche Unterschiede.
Praktikanten bekommen laut einer Stichprobe eines Internetportals im Schnitt mehr Geld als früher. Wie die Onlinebörse meinpraktikum.de in einer nicht-repräsentative Studie ermittelt hat, hat sich Bezahlung den Nutzerangaben zufolge in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Verdienten sie 2009 durchschnittlich noch 160 Euro, waren es 2013 rund 400 Euro. Ausgewertet wurden mehr als 13 000 Praktikabewertungen von Nutzern.
Am meisten Geld für ein Praktikum gibt es den Nutzerangaben zufolge in Hamburg - durchschnittlich 468 Euro. Dort registrierte die Seite auch die zufriedensten Praktikanten. Am wenigsten wird den Erfahrungsberichten zufolge in Mecklenburg-Vorpommern gezahlt, nämlich nur 60 Euro pro Monat. Generell steigt der Anteil von zufriedenen Praktikanten mit der Bezahlung: Die Mehrheit (80 Prozent) der Befragten ist ab einer Vergütung von 500 Euro im Monat zufrieden.
Im Hinblick auf die unterschiedlichen Branchen wurden die Durchschnittsgehälter der Jahre 2012/2013 verglichen: In der Stichprobe haben Praktikanten in der Konsumgüterbranche mit knapp 800 Euro am besten verdient. Die Mehrheit der Befragten (84 Prozent), die ihr Praktikum in diesem Bereich absolvierte, war mit der Hospitanz zufrieden.
Die zufriedensten Praktikanten (92 Prozent) fanden sich im Bereich Versicherungen. Unternehmen im Bereich Kunst, Kultur und Freizeit hatten den niedrigsten Anteil begeisterter Praktikanten. Nur knapp der Hälfte (48 Prozent) hat das Reinschnuppern ins Arbeitsleben gefallen. Das geringste Gehalt wurde den Erfahrungsberichten zufolge im Bildungsbereich gezahlt. Hier ergab sich ein Mittelwert von nur 13 Euro monatlich. Dennoch war in der Auswertung die Mehrheit (72 Prozent) in dieser Branche mit dem Praktikum zufrieden.