Blu-ray: Was kann die Technik?

Heimkino: Sony hat den Kampf um das neue DVD-Format gewonnen. Doch was bedeutet das nun für den Verbraucher?

<strong>Düsseldorf. Mit der Entscheidung von Warner Brothers, seine Filme künftig nur noch im Blu-ray-Format und nicht mehr im HD-DVD-Format zu veröffentlichen, dürfte der Streit um die neue DVD fürs Heimkino wohl endgültig zu Gunsten des von Sony entwickelten Blu-ray gefallen sein. Was für den Konkurrenten von Sony Toshiba ein herber Verlust ist, ist dagegen für den Verbraucher ein Segen. Endlich nach fünf Jahren des Zauderns kann er sich nun mit dem Kauf eines neuen Abspielgerätes befassen und muss nicht auf teure Produkte, die beide Formate abspielen, zurückgreifen. Hier ein kleiner Überblick, was Sie über die neuen DVDs und neuen Abspielgeräte wissen sollten.

Warum sind die neuen Formate überhaupt notwendig?

Mit dem neuen Fernsehstandard HDTV kommen Filme in gestochen scharfem Bild und perfektem Sound ins Wohnzimmer. Für die Top-Qualität bieten herkömmliche DVDs aber nicht genug Speicherplatz. Eine neue Technologie musste also her - HD DVD und Blu-ray. Beide Verfahren beschreiben ihre Discs mit einem blau-violetten Laser. Dieser verfügt aber über eine kürzere Wellenlänge als der bisherige rote und kann Discs deshalb enger beschreiben.

Blu-ray hat im Gegensatz zu HD-DVD eine größere Speicherkapazität. Auf die HD-DVD passen 30 Gigabyte, auf eine Blu-ray-Disc 50 Gigabyte und mehr. Das bedeutet sechsmal, beziehungsweise zehnmal mehr Platz als auf den alten DVDs. Dafür ist die HD-DVD-Technologie in der Anschaffung für den Konsumenten etwas günstiger.

Die Vorteile liegen in der Film- und Tonqualität. Im Vergleich zu den heute noch gängigen Formaten schaffen beide Formate eine höhere Bildauflösung. So werden die Filme deutlich schärfer dargestellt. Wer jedoch in den Genuss dieser Bildqualität kommen möchte, benötigt einen HD-fähigen Flachbildschirm. Zudem können die neuen Geräte 7.1-Kanal-Ton ausgeben.

Einige Marktbeobachter weisen aber darauf hin, dass viele Verbraucher möglicherweise vorerst mit der DVD-Qualität zufrieden sind.

Ja, beide Player können auch ältere DVDs, beziehungsweise ältere Filme abspielen. Die Geräte können niedrige Auflösungen lesen.

Ja, Experten gehen davon aus, dass die neuen DVDs im Schnitt etwa 10 Euro teuer sind als die herkömmlichen. Die billigsten neuen DVDs kosten etwa 25 Euro.

Die Rekorder der neuen Generation eignen sich nicht besser zum Aufzeichnen von Fernsehsendungen als gewöhnliche Festplatten- oder DVD-Rekorder, weil in Deutschland bislang kaum hochauflösende Programme empfangbar sind. Eine Aufnahme kann nur so gut sein wie seine Quelle. Wird das Programm umgestellt, könnte sich dies ändern.

Wohl eher nicht. Experten gehen davon aus, dass die meisten Verbraucher sich künftig im Netz bedienen und die Videothek ausgedient hat. Sie gehen davon aus, dass die Filme dann in hoher Qualität direkt auf den Fernseher geladen werden. Dann spielt das Format überhaupt keine Rolle mehr. Sony hat folglich bislang nur einen Etappen-Sieg errungen. Wer letztlich von der neuen Technologie profitieren wird, wird sich erst noch zeigen.