Digitale Photografie: Welche Kamera ist die richtige?

Beratung: Die Auswahl an Digitalkameras ist riesig. Vom Einsteigermodell bis zum Luxus-Apparat ist alles zu haben.

Düsseldorf. Digitalkameras gelten als das ideale Geschenk für das Knips-Fest Weihnachten. Immerhin 58 Prozent aller Bundesbürger drücken regelmäßig auf den Auslöser. Das ergab eine Umfrage des Münchner Fotodienstes Picabee. Tief in die Tasche greifen muss der Käufer aber nicht, um ein hochwertiges Modell zu finden: Preisverfall und Leistungsexplosion gehen bei Digitalkameras Hand in Hand. Zwölf oder sogar vierzehn Megapixel sind bei den aktuellen Modellen inzwischen normal - für Hobby-Fotografen mehr als genug.

Aktueller Trend: Die Hersteller rüsten ihre Byte-Knipser mit immer mehr Extras wie Bildstabilisatoren, Lächelautomatik und Gesichtserkennung aus. Hinzu kommen lichtempfindliche Objektive. So gelingen Fotos selbst unter ungünstigen Bedingungen. Wer Wert auf Luxus legt, achtet auf große Displays, Touchscreens und HDMI-Ausgänge (siehe Kasten).

Doch bei der Auswahl an Marken und Modellen können Käufer leicht den Überblick verlieren. Dabei ist die Fotowelt eigentlich klar aufgeteilt: Kleine Kompakte, Spiegelreflexkameras und die dazwischen liegenden Bridge-Modelle, die beide Welten miteinander verbinden.

Die Spiegelreflexer, kurz D-SLR genannt (D-SLR steht für Digital Single-Lens-Reflex), kommen wuchtiger daher, haben aber auch mehr zu bieten. Mit Wechselobjektiven und Spitzentechnik sind diese Klassiker universell einsetzbar. Dank der kurzen Reaktionszeit entgehen ihnen auch schnellste Motive nicht.

Im Trend liegen D-SLRs mit automatischer Sensor-Reinigung und einem optischen Bildstabilisator. Top-Modelle bieten auch eine Gesichtserkennung, die auch bei aktiviertem Live-View arbeitet. Nachteile: Spiegelreflex-Modelle gelten als kompliziert zu bedienen, sündhaft teuer und nehmen viel Platz in Anspruch. Außerdem besteht die Gefahr von Fehlbedienungen.

Dieser Typ verbindet die Profi-Welt der Spiegelreflexer mit den Kompakten für Amateure. Verbraucher, die eine Bridge (aus dem Englischen "Brücke") das erste Mal in die Hand nehmen, halten sie oft für ein digitales Spiegelreflexmodell. Kein Wunder, denn sie ist meist recht groß, schwer, und ist obendrein üppig mit Knöpfen und Tasten bestückt. Tatsächlich soll eine Bridge-Kamera ein klobiges Spiegelreflexmodell ersetzen.

Der große Unterschied: Das Objektiv ist wie bei einer Kompaktkamera fest montiert, bietet aber einen riesigen Brennweitenbereich. Doch im Innern werkelt nur die Elektronik einer Kompakten. Die Folge: Die Bedienung geht flott von der Hand. Auch Laien kommen mit einer Bridge schnell klar. Die Modelle sind wie eine D-SLR mit Wechselobjektiven ausgestattet - eine neue Technik namens Four-Thirds macht es möglich.

Bei der Kompaktklasse liegen die Vorteile auf der Hand: klein, leicht und griffbereit. Wer selten fotografiert, findet schon für unter 200 Euro ausgereifte Modelle. Die oft nur zigarettenschachtelgroßen Kameras sind ideal für Schnappschüsse.

Für Anfänger sind Motivprogramme hilfreich - etwa Portrait- oder Nachtaufnahme. Das sind vordefinierte Programme, die den Wunsch des Fotografen per Tastendruck umsetzen. Einsteigermodelle gibt es mittlerweile beim Lebensmitteldiscounter an der Ecke. Doch Vorsicht vor Billig-Produkten: In diesen wird oft Technik der letzten Generation verwendet. Bei einem Markengerät kann aber kaum etwas schief gehen.