Elektrosmog: Ein Risiko für Kinder

Das Bundesamtes für Strahlenschutz sieht keine Gefahr für Erwachsene.

München. "Elektrosmog" ist ein Schlagwort, das vielen Angst macht. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nennen sich zwei bis sechs Prozent der Deutschen "elektrosensibel". Sie führen etwa Kopfschmerzen auf "Elektrosmog" zurück. Nüchtern gesehen, steht der Begriff für elektrische und magnetische Felder und für elektromagnetische Strahlung, und die sind nicht immer schädlich. In manchen Fällen ist es allerdings sinnvoll, vorsorglich zu handeln.

Elektromagnetische Felder (EMF) heißen so, weil elektrisches und magnetisches Feld ab einer bestimmten Frequenz nicht mehr voneinander zu trennen sind. Daher wird auch von elektromagnetischer Strahlung gesprochen. "Die stärksten Verursacher im Haushalt sind Handys, DECT-Telefone und WLAN", erklärt BfS-Sprecher Florian Emrich. Diese Geräte arbeiten mit Frequenzen im Gigahertz-Bereich.

Die in Häusern üblicherweise auftretenden niederfrequenten elektrischen Felder sind laut BfS keine Gefahr. Bei magnetischen Feldern gibt es jedoch Unsicherheiten im Hinblick auf mögliche Langzeiteffekte unterhalb der Grenzwerte. Es gibt Studien, die einen statistischen Zusammenhang mit Leukämie bei Kindern erkennen lassen.

Der biologische Mechanismus, der die Entstehung von Leukämie durch niederfrequente Magnetfelder erklären würde, ist noch nicht gefunden. Dennoch sollte das mögliche Risiko ernstgenommen werden, so das BfS. Das heißt etwa, sich und den Nachwuchs solchen Feldern nicht unnötig auszusetzen.

Viele Menschen beunruhigt aber ein Mobilfunk-Sendemast in der Nachbarschaft stärker als die Elektrogeräte. Die Belastung durch solche Stationen sei aber sehr gering, sagt Buschmann. "Die größte Belastung haben Sie, wenn Sie mit ihrem Handy telefonieren." Der BfS-Standpunkt ist klar: Solange die Grenzwerte eingehalten werden, gibt es nach Stand der Wissenschaft nichts zu befürchten.

Küche Mit"Elektrosmog" hat man auch in der Küche zu tun. Daher sollten auf Induktionsherden Töpfe stehen, die die Kochfläche ganz abdecken. Mikrowellen arbeiten mit einer Frequenz von 2,3 Gigahertz. Fabrikneu sind sie so gut abgeschirmt, dass keine Strahlung entweicht. Bei älteren Geräten könnten laut Ulrich-Raithel kleine Lecks auftreten. "Man sollte daher Kinder nicht direkt davor stehen lassen."