Erste Hilfe für Hund und Katze

Ein verletzter Vierbeiner muss zunächst beruhigt und so schnell wie möglich zum Tierarzt gebracht werden.

Düsseldorf. Eine angefahrene Katze, die schwer verletzt am Straßenrand liegt, oder ein Hund, der sich blutend und verstört durch die Gegend schleppt - der Impuls zu helfen ist stark, aber sollte man nicht lieber die Finger davon lassen? Jede Form von Hilfe ist besser als einfach wegzusehen. Hilfe leisten kann dabei jedoch auch bedeuten, Hilfe zu holen wie zum Beispiel die Polizei. Nicht immer ist es nämlich ratsam, selber Hand anzulegen.

Ein verletztes Tier hat Angst, Schmerzen und kann beißen oder kratzen - das gilt auch für den eigenen Vierbeiner. Dass Handschuhe und Jacke vor unliebsamen Tieraktionen schützen, ist einleuchtend, nicht zu unterschätzen ist jedoch auch der Klang der Stimme. Egal, wie aufgeregt man selber sein mag. Wer langsam und ruhig mit dem verängstigten Tier spricht, beruhigt es und vereinfacht das weitere Vorgehen enorm.

Beschleichen einen trotz warmer Worte Zweifel an der Friedfertigkeit eines verletzten Hundes, sollte man ihm sicherheitshalber die Schnauze zubinden. Ein Tuch oder Schal eignen sich im Notfall dafür genauso wie eine nicht zu dünne Strippe, die allerdings nicht einschneiden darf.

Wie bringt man den Patienten nun aber zum Tierarzt? Ein ohnmächtiges oder von starken Schmerzen geplagtes Tier auf bloßen Händen durch die Gegend zu tragen, sollte man unbedingt unterlassen. Mit ein wenig Improvisationstalent finden sich schnell geeignete Transporthilfen. Für eine Katze oder einen kleinen Hund reicht schon ein Pappkarton, zur Not tut es auch ein Brett oder sogar die zweckentfremdete Hutablage des Autos.

In eine Decke lassen sich nicht nur Katzen und kleine Hunde wickeln und sicher davon tragen. Sie kann im Notfall auch zur Hängematte umfunktioniert werden, in der man auch einen großen Hund handlich transportieren kann. Auch wenn Tiere normalerweise nicht wie kleine Kinder zugedeckt werden sollen - ein locker aufgelegtes Handtuch oder Sweatshirt wird von verletzten und geschockten Vierbeinern oft als beruhigend empfunden. Es nimmt das grelle Licht, die lauten Geräusche und nicht zuletzt auch etwas die Panik.

Starke sichtbare Blutungen sollten vor dem Transport möglichst gestoppt werden. Sterilität ist hier zweitrangig, denn Erste Hilfe wird nicht im Operationssaal geleistet, sondern auf der Straße. Ein Halstuch oder ein Stapel sauberer Tempotücher sind ausreichend, um im Notfall zügig einen Druckverband anlegen zu können.

Hat der Vierbeiner große klaffende Wunden, muss die tierärztliche Versorgung zügig gesichert werden. Je schneller, desto besser ist das für die Wundheilung. Aber auch äußerlich unverletzte oder zunächst normal reagierende Tiere können massive innere Verletzungen davon getragen haben. Bereits ein schwerer Schock kann durch Kreislaufversagen zum Tode führen, ohne jede weitere Verletzung. Deshalb gehört jeder in einen Unfall verwickelte Vierbeiner zügig in tierärztliche Hände. Wer sich mit einem Notfall im Auto auf den Weg zum Tierarzt macht, sollte sich unbedingt telefonisch ankündigen. So kann der Besitzer sichergehen, dass er optimal vorbereitet erwartet wird.