USB: Zehn Jahre unbeschwerter Stöpsel-Betrieb

Vor zehn Jahren machte USB den Geräte-Anschluss an den PC kinderleicht.

Düsseldorf. Veteranen des Vor-USB-Zeitalters erinnern sich mit Schaudern daran: Um eine Maus am Computer zu betreiben, musste das Kabel der Maus in den richtigen seriellen Anschluss gestöpselt werden, bevor der Rechner gestartet wurde. Dann musste der PC-Besitzer die richtige Treiber-Software installieren und den Rechner neu starten. Erst dann konnte er klicken.

USB ist daher eine der wichtigsten Erfindungen des digitalen Zeitalters. Das Kürzel steht für Universal Serial Bus und bedeutet, dass jedes beliebige digitale Gerät in jeden beliebigen Computer gestöpselt werden kann. Bereits zwei Jahre zuvor war die UR-Schnittstelle USB 1.0 vorgestellt worden, doch erst mit dem Standard 1.1 gelang die Anbindung digitaler Geräte ohne große Fehler.

Die Daten-Rate betrug zu Beginn nur 1,5 Megabyte pro Sekunde, mit dem Standard 2.0 im Jahr 2000 wurde die Datenrate auf 60 Megabyte pro Sekunde erhöht. Damit wurde es möglich, Festplatten, Musik- und Video-Geräte anzuschließen und deren Daten zu verarbeiten. Zumindest seit den neueren Betriebssystemen Windows XP, Apple OS X und Linux lassen sich auch Drucker, Tastaturen, Web-Kameras, externe Festplatten, USB-Sticks und sogar Mikroskope an den universellen Stecker stöpseln.

USB erleichtert den Umgang mit digitalen Geräten enorm, gleichzeitig sorgen verschiedene Standards bei den Host-Controllern (interne Anschlüsse) für Verwirrung. Noch unangenehmer ist indes das Stecker-Chaos der Hersteller von Kameras, Handys, Camcordern und MP3-Playern. Neben dem Ur-USB-Stecker gibt es Mikro- und Mini-USB-Stecker, die vier-, fünf- oder gar acht-polig aufgebaut sind.

Doch das ist noch nicht alles: Wer beispielsweise einen iPod besitzt, hat es mit individuellen Steckern zu tun. Nokia-Handys, Samsung-Player und Canon-Kameras nutzen wiederum eigene Stecker, sodass der Nutzer für jedes Gerät ein eigenes Kabel braucht, um es mit dem Computer verbinden zu können.

Derzeit arbeitet die "USB Promoter Group" am Standard USB 3.0, der höhere Datenraten ermöglichen wird und neue Kabel erfordert. Die Datenrate wird dann fünf Mal höher sein als beim Standard 2.0. Am Stecker-Chaos wird der 3.0-Standard wohl aber nichts ändern.