Kunst kann Alzheimer-Patienten Lebensqualität zurückbringen

Wien (dpa/tmn) - Durch das Betrachten von Kunst können Alzheimerpatienten möglicherweise ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen. Diesen Schluss legt eine Studie über das Schönheitsempfinden von Bildern nahe.

Wissenschaftler der Universität Wien konnten in einer nichtrepräsentativen Untersuchung zeigen, dass das Empfinden für schöne Kunst auch bei einer fortgeschrittenen Erkrankung stabil bleibt.

In der Studie wurden Alzheimerpatienten in unterschiedlich fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung gemalte Landschaften und Porträts gezeigt. Außerdem bekamen sie dazu passende Fotos der Porträtierten und der Landschaftsgemälde vorgelegt. Die Teilnehmer sollten die Bilder danach sortieren, wie gut sie ihnen gefallen. 14 Tage später wurde der Test wiederholt: Im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe konnten sich die Patienten erwartungsgemäß an viele Bilder nicht mehr erinnern.

Überraschend aber war, dass die Patienten in ihrer Vorliebe für die Gemälde und Porträts stabil blieben. Hierin unterschieden sie sich kaum im Vergleich zu gesunden Menschen. Das Urteil war nach zwei Wochen ähnlich wie bei der ersten Testreihe.

Anders war das Ergebnis bei den Fotos von Gesichtern: Diese schätzten die Probanden nach zwei Wochen ganz anders ein. Die Wissenschaftler vermuten, dass bei der Betrachtung von echten Gesichtern andere Prozesse im Gehirn ablaufen, als beim Anschauen von Bildern.