Wege zum Glück - zwischen Käfern und Bruttoglücksprodukt
Berlin (dpa) - Das Glück liegt auf der Straße, aber wer bückt sich schon gern. Zum Tag des Glücks (20. März) wird gefragt: Was macht eigentlich glücklich, wem fällt das Glück in den Schoß und wie hilft man nach?
Berlin (dpa) - Das Glück liegt auf der Straße, aber wer bückt sich schon gern. Zum Tag des Glücks (20. März) wird gefragt: Was macht eigentlich glücklich, wem fällt das Glück in den Schoß und wie hilft man nach?
Die Vereinten Nationen sorgen sich auch um das Glück aller Menschen. Die Weltorganisation erklärte den 20. März zum Internationalen Tag des Glücks. Damit will sie die Bedeutung von Glück als Ziel aller Menschen verdeutlichen.
Was ist Glück?
Vor 900 Jahren wurde mit dem mittelhochdeutschen Wort „Gelücke“ das gute Ende eines Ereignisses benannt. In Religion und Philosophie gilt es als vollkommene Erfüllung persönlicher Wünsche. Für Psychologen ist glücklich, wer zufrieden ist, mehr angenehme als unangenehme Gefühle hat - und Dankbarkeit empfinden kann. Laut Duden ist Glück eine angenehme und freudige Gemütsverfassung, ein Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung. Glücksforscher sprechen von einem subjektiven Wohlbefinden, das für Jeden etwas anderes bedeuten kann.
Was macht glücklich?
Im „ World Book of Happiness“ zählen Forscher Faktoren für Glück auf: eine stabile Liebesbeziehung, ein Job, der zu den eigenen Fähigkeiten passt, Freunde, Kinder, Gesundheit und genug Geld für Grundbedürfnisse. Die Vereinten Nationen nennen dabei mindestens 2500 Kalorien und 100 Liter Wasser täglich, einen Platz zum Kochen, mindestens sechs Quadratmeter Wohnraum und sechs Jahre Schule.
Sind Reiche glücklicher?
Dass Geld allein nicht glücklich macht, ist erwiesen. Es wächst mit materiellem Wohlstand nicht stetig weiter an. Bei - materiel- armen Menschen sorgen Glücksforschern zufolge verstärkt verlässliche Bindungen für Glücksgefühle - aber auch das Bedürfnis, etwas für andere zu tun.
Wo leben die glücklichsten Menschen?
Laut UN-„World Happiness Report“ von 2013 sind sie in Dänemark. In der vom Earth Institute der Columbia Universität in New York erstellte Liste von 156 Staaten landeten auch die nordischen Nachbarn Norwegen, Schweden und Finnland unter den Top Ten. Nach dem Mauerfall verkündete am 10. November 1989 Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper noch: „Wir Deutschen sind jetzt das glücklichste Volk auf der Welt.“ In der UN-Liste reicht es aber seit Jahren für keinen Spitzenplatz im Club der Glücklichen. 2013 lag die Bundesrepublik mit Platz 26 noch hinter Ländern wie Panama oder Oman.
Wo wird das Streben nach Glück staatlich garantiert?
Die Gründungsväter der USA nahmen das Streben nach Glück („Pursuit of Happiness“) als Grundrecht für jeden Amerikaner in ihre Unabhängigkeitserklärung auf. Im Himalaya-Königreich Bhutan misst der Staat sogar das Bruttoglücksprodukt („Gross National Happiness“). Kriterien sind Lebensstandard, Gesundheit, psychisches Wohlergehen, Bildung, Zeiteinteilung, kulturelle Vielfalt und Erhalt, gute Regierungsführung, Gemeinschaftsgefühl und Umweltbelastbarkeit.
Helfen Glücksbringer?
Einer Allensbach-Umfrage zufolge glauben 42 Prozent der Deutschen daran, dass ein vierblättriges Kleeblatt Gutes bedeutet. 40 Prozent erwarten bei Sternschnuppen und 36 Prozent bei einer Begegnung mit Schornsteinfegern, dass sie dann „Schwein haben“. Diese Redensart kommt vom Kartenspiel, denn das As als höchste Karte wurde einst „Sau“ genannt. Ist es heute nur noch der Marienkäfer, galt früher jeder Käfer als Glücksbote - wenn er denn mit der linken Hand gefangen und in der Hosentasche aufbewahrt wurde. Auch ein Hufeisen gilt als Unheil abwehrendes Zeichen. Doch Achtung: Man muss es mit der Öffnung nach oben aufhängen, denn sonst fällt das Glück heraus.