Deutsche Verbraucher am besten informiert

Brüssel (dpa) - Geht es um Garantien, Rückgaberecht oder unfaire Geschäftspraktiken, dann sind die Deutschen Experten: In keinem anderen EU-Land kennen Verbraucher ihre Rechte so gut, wie in Deutschland.

Das zeigt die Eurobarometer-Umfrage.

Nur die Norweger, die nicht zur Europäischen Union gehören, schnitten besser ab. Die Bereitschaft sich auch zu beschweren ist der Umfrage zufolge aber in Schweden, Luxemburg und in den Niederlanden höher als in Deutschland. Das ergab eine am Montag (11. April) in Brüssel vorgelegte Eurobarometer-Umfrage.

Insgesamt stehe es um Europas Verbraucher aber nicht so gut: Die Umfrage zeige, dass nur 44 Prozent der Befragten sich gut informiert und geschützt fühlen, sagte EU-Kommissar John Dalli. „Viele Verbraucher laufen Gefahr, betrogen zu werden“, meinte er.

Nur 58 Prozent der Befragten konnten eine Liste mit Inhaltsstoffen richtig lesen. 18 Prozent fanden das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht. Auch Informationslogos waren für viele ein Rätsel: Ein Drittel der Verbraucher dachte, das CE-Zeichen bedeute „hergestellt in Europa“. Nur 25 Prozent wussten, dass es die Übereinstimmung des Produkts mit EU-Rechtsvorschriften symbolisiert. Die meisten kannten ihre Grundrechte nicht: Etwa das Recht, ein kaputtes Produkt binnen 18 Monaten nach dem Kauf repariert, ersetzt oder den vollen Preis erstattet zu bekommen.

Für die Umfrage wurden im vergangenen Jahr 56 471 Verbraucher in 29 Ländern befragt - neben den 27 EU-Mitgliedsstaaten auch Island und Norwegen.