Riester-Verträge regelmäßig überprüfen

Berlin (dpa/tmn) - Riester-Verträge sollten regelmäßig überprüft werden. Besonders wenn sich die Lebensumstände ändern, müssten Sparer aktiv werden, sagte Theo Pischke von der Stiftung Warentest.

Kommen zum Beispiel Kinder hinzu, änderten sich die Voraussetzungen für die staatlichen Zulagen. Nach Informationen des Bayrischen Rundfunks (BR) hat der Bund von mehr als 1,5 Millionen Vorsorgesparern die staatlichen Zuschüsse zurückgefordert.

Kunden seien meist nicht richtig aufgeklärt, kritisiert auch Manfred Westphal von Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin: Sowohl die Produkte selbst als auch die Regeln für die staatlichen Zulagen seien kompliziert, so der Verbraucherschützer. Für Verbraucher könne das ein Nachteil sein, wie die aktuellen Fälle zeigten.

„Die Kunden werden oft alleingelassen“, bemängelte auch Theo Pischke. Die Versicherungsunternehmen würden sich nach Vertragsabschluss nicht genug um ihre Kunden kümmern. Aber auch die Kunden selbst würden ihre Verträge nach ihrer Unterschrift abheften. „Danach schauen sich viele die Unterlagen nicht mehr an.“

Doch das kann ein Fehler sein, denn derzeit wird die Zulagen-Berechtigung der Riester-Sparer systematisch überprüft. Dies ist seit der vollständigen Vernetzung der Zulagenstelle mit den Meldebehörden, der Rentenversicherung, den Familienkassen und dem Finanzamt möglich. Unberechtigte Zulagen werden zurückgefordert. Im Einzelfall kann das teuer werden: „Da können schon mehrere hundert Euro zusammenkommen“, sagte Pischke.

Ein häufiger Fehler sei, dass Sparer ihren Mindestbeitrag von 60 Euro pro Jahr nicht zahlten, sagte Pischke. „Oder die Kinder bekommen kein Kindergeld mehr“, so der Experte. „Dann entfällt auch Berechtigung für die Kinderzulage.“ Doch selbst, wenn die Zulagen zurückgefordert werden, Angst um ihre Riester-Renten müssten die Versicherten nicht haben. „Die Versicherungen werden die Verträge nicht kündigen.“

Versicherte sollten regelmäßig in ihre Verträge schauen, um eventuelle Rückforderungen zu vermeiden. Besonders wenn sich die Lebensumstände änderten, sei das notwendig, so Pischke. Am besten sei es, sich in einem solchen Fall an die Versicherung zu wenden. „Die können dann den Papierkram übernehmen.“