Geld zum Schulanfang: Geldanlagen für die Ausbildung Ihrer Kinder
Was tun, damit sich das Geschenk auf der Bank auch vermehrt? Viele Kinder bekommen zur Einschulung Geld geschenkt. Doch nicht jede Sparform eignet sich, um Kapital für die spätere Ausbildung aufzubauen.
Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Sparbuch? Es ist nach wie vor die klassische Geldanlage für Eltern, Großeltern oder die Patentante, die Geld für ein Kind auf die Bank bringen. Die Rendite ist hierbei allerdings gering — erst recht in der aktuellen Niedrigzinsphase. „Konservative Anleger, die in risikoarme Anlageformen investieren, erleiden durch die negativen Realzinsen Kapitalverluste. Bei langem Sparhorizont lohnt es darüber nachzudenken, die Risikoleiter hinaufzusteigen“, sagt Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. Doch welche Alternativen gibt es eigentlich zum Sparbuch? Wir haben einige für Sie aufgelistet.
Wer Kapital aufbauen möchte, sollte regelmäßig sparen. Bei vielen Banksparplänen ist dies bereits ab einer kleinen monatlichen Rate von zehn oder zwanzig Euro möglich. Je früher der Sparplan abgeschlossen wird und je länger damit die Spardauer ist, desto höher kann die Rendite ausfallen. Viele Banksparpläne zahlen neben den Zinsen nämlich von Jahr zu Jahr ansteigende Boni. Bei variabel verzinsten Banksparplänen kann sich die Verzinsung im Laufe der Zeit verändern. Sie haben den Vorteil, dass Sparer flexibler sind, da der Sparplan jederzeit nach einer Kündigungsfrist von drei Monaten beendet werden kann.
Bei festverzinsten Sparplänen hingegen ist die Laufzeit oft unveränderlich. Beispiel: 18 Jahre lang wandern jeden Monat 25 Euro auf einen Banksparplan. Bei der Wohngenossenschaft „Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft“ gibt es hier aktuell eine Rendite von 3,86 Prozent und bei der Hamburg! er Sparkasse von 3,2 Prozent. Über die Jahre kommen bei diesen Anbietern 7753 bzw. 7276 Euro für die Ausbildung oder die erste Wohnung des Nachwuchses zusammen.
Statt die Ausbildung den ersten Grundstein für die eigene Wohnung finanzieren? Auch nicht schlecht. Hierzu bietet sich ein Bausparvertrag an. Unter bestimmten Voraussetzungen zahlt der Staat sogar noch einen Zuschuss, zum Beispiel die Wohnungsbauprämie. Ein Bausparvertrag kann sich aber auch lohnen, wenn das Kind später gar keine Wohnung kaufen möchte. Nach einer Mindestspardauer von sieben Jahren kann das angesparte Vermögen nach Belieben frei verwendet werden. Oft gibt es für reine Geldanleger sogar eine noch höhere Verzinsung. Nachteil beim Bausparen: Das angesparte Geld ist während der sechsjährigen Sparphase bzw. der einjährigen Sperrfrist nicht flexibel verfügbar.
Langfristig eine hohe Rendite versprechen Sparpläne mit Aktienfonds. Auf lange Sicht erzielen deutsche Aktienfonds eine Rendite zwischen fünf und sieben Prozent, so der Fondsverband BVI. Gleiches gilt für global anlegende Fonds. Bei Fondssparplänen sind die Laufzeit und die Höhe der raten flexibel. Allerdings unterliegen Aktienfonds Wertschwankungen. Geringer fällt die schwankungsbreite bei Dividendenfonds und Rentenfonds aus. Ein erfolgreicher Dividendenfonds ist beispielsweise der DWS Top Dividende mit einer Zehnjahresrendite von 8,3 Prozent. "Dividendenstarke Fonds sind auch für konservativ ausgerichtete Anleger interessant, da sie weniger anfällig für Schwankungen an den Aktienmärkten sind und sich dank der ausgezahlten Dividenden besonders renditestark zeigen", so Stephan.
Tipp: Achten Sie auf Rabatte beim Ausgabeaufschlag. So sinken die Kosten und die Nettorendite steigt.
Die Kosten für die Ausbildung eines Kindes können ordentlich ins Geld gehen. Eine Ausbildungsversicherung kann schon mit niedrigen Monatsraten die finanzielle Basis für ein Studium schaffen. Die Beiträge fließen allerdings meistens in eine Lebens- oder Rentenversicherung. Nachteil: Hohe Kosten, mäßige Rendite. In der Regel ist es günstiger, für den Risikoschutz eine Risikolebensversicherung abschließt und zum Kapitalaufbau einen Fondssparplan zu besparen.