Angst vorm „Umkippen“ bei der Blutspende unbegründet

Berlin/Potsdam (dpa/tmn) - Im Sommer werden immer wieder die Blutkonserven knapp. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wirbt um Spender - und zerstreut die Angst, dass man beim Blutabzapfen in Ohnmacht fallen könnte.

Die Sorge vorm Umkippen sei unbegründet, sagt Roland Karl vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) anlässlich des Weltblutspendetag am Donnerstag (14. Juni): „Wir nehmen ja nur einen kleinen Teil des Blutes.“ Lediglich 500 Milliliter Blut würden dem Körper entzogen, das könne er verkraften.

Das Blutspenden sei eine emotionale Sache, erklärt Karl, der die Institute für Transfusionsmedizin beim Blutspendedienst Ost des DRK leitet. Zwar sei rund ein Drittel der Bevölkerung „spendentauglich“. Nur zehn Prozent von ihnen würden aber tatsächlich ihr Blut abgeben. Viele Menschen trauten sich aufgrund von Ängsten und Vorurteilen nicht. „Es gibt Menschen, die haben noch gar nicht gespendet und fallen trotzdem um.“

Die Mitarbeiter des Blutspendedienstes seien geschult im Umgang mit ängstlichen Menschen. Sie unterhielten sich mit den Spendern und versuchten sie so vom Einstich in den Arm oder vom Anblick der Nadel abzulenken. „Ein Spender soll nicht so sehr an das denken, was auf ihn zukommt“, sagte Karl. Habe er Angst vor der Nadel oder seinem Blut, solle er nicht hingucken, wenn er gestochen werde.

„Es spielt auch eine wesentliche Rolle, in welchem Zustand ich zur Blutspende komme“, sagte Karl. Bei sommerlichen Temperaturen reagiere der Körper empfindlicher. Und auch, wenn man nicht genug getrunken habe. „Wir empfehlen immer, eine halbe bis ganze Stunde vorher ein bis zwei Gläser zu trinken.“ Der Spender könne Tee, Wasser oder Saft zu sich nehmen, Milch oder Alkohol seien tabu. „Das beeinträchtigt die Qualität der Spende.“

Die warme Jahreszeit sorgt bei den Blutspendediensten des DRK immer wieder für Engpässe. Im Sommer gehen Spender lieber an die frische Luft als ins Labor. Sorgen macht dem DRK nicht nur das Wetter, sondern auch die Konkurrenz, die Geld an Spender zahlt. Eigentlich sei dies nicht erlaubt, betont DRK-Sprecher Friedrich-Ernst Düppe.