Fast 15 Millionen Operationen in Deutschland

Wiesbaden (dpa) - Die Zahl der Operationen in deutschen Krankenhäusern ist im vergangenen Jahr auf 14,9 Millionen gestiegen. Das seien vier Prozent mehr als im Vorjahr, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.

Am häufigsten wurden Menschen im Rentenalter operiert: 42,2 Prozent der Betroffenen waren über 65 Jahre alt. Sie kamen vor allem wegen Darmkrankheiten oder Problemen mit Hüfte oder Galle unters Messer. Operationen am Gelenkknorpel und den Menisken waren in der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen besonders häufig, bei den Frauen außerdem die Entfernung der Gebärmutter und bei den Männern Leistenbrüche.

„Die deutliche Steigerung der Krankenhausoperationen wirft Fragen nach einer Überversorgung und vermeidbaren Operationen auf“, heißt es in einer Mitteilung der Barmer GEK. Grund sei nicht ausschließlich die Alterung der Bevölkerung, sagte Unternehmenssprecher Athanasios Drougias. Bei der Barmer, nach eigenen Angaben mit 8,6 Mio. Versicherten Deutschlands größte Krankenkasse, sei allein die Zahl der Knie-Operationen seit 2003 bis 2009 altersbereinigt um 43 Prozent gestiegen.

Einer Diagnose im Krankenhaus unterzogen sich im vergangenen Jahr 9,4 Millionen Patienten, wie das Statistischen Bundesamtes weiter mitteilte. Rund 12,7 Millionen Mal wurden stationär aufgenommene Patienten mit sogenannten nichtoperativen therapeutischen Maßnahmen behandelt, zum Beispiel wurden ihnen Katheter oder Verbände angelegt oder sie bekamen eine Strahlentherapie.