Schon beim Baby Karies vorbeugen

Köln (dpa/tmn) - Karies wird vor allem durch Speichel übertragen. Um ihr Kind vor Karies zu schützen, sollten Eltern oder andere Kontaktpersonen mit Karies den Schnuller nicht ablecken oder den Löffel des Kinds nicht zum Vorkosten benutzen.

Eine amerikanische Studie habe bestätigt, dass Eltern schon vor dem Durchbruch der ersten Zähne etwas für die Zahngesundheit tun können. Denn bevor Zähne sichtbar sind, können sich im Mundraum Kariesbakterien ansammeln. Diese Bakterien gelangen zum Beispiel durch den Speichel der Eltern zu den Kindern. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin.

Bisher gingen Experten davon aus, dass sich bei Kindern etwa im Alter zwischen 19 und 33 Monaten Kariesbakterien sammeln können. „Doch diese Studie lässt nun vermuten, dass die Ansteckung meist viel früher stattfindet“, erklärt BVKJ-Sprecher Ulrich Fegeler.

„Zur regelmäßigen Reinigung des Zahnfleisches können Eltern einen angefeuchteten Watteträger oder eine weiche Kinderzahnbürste verwenden“, rät er. Die ersten Zähne kommen normalerweise zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat. Die Reinigung erfolgt auch hier über das vorsichtige Abwischen mit einem feuchten Watteträger oder einer weichen Kinderzahnbürste. Zahnpasta sollte in den ersten drei Lebensjahren nicht verwendet werden, weil sie in der Regel verschluckt wird.

In dieser Zeit sollte eine Fluoridprophylaxe zum Schutz des Zahnschmelzes erfolgen: anfangs mindestens ein Jahr lang als Beimengung zur täglichen Vitamin-D-Gabe, anschließend als Fluoridtablette (0,25 Milligramm Fluorid pro Tag). Sobald die Kinder Zahnpasta zuverlässig ausspucken - das ist meist jenseits von drei Jahren der Fall -, ist zweimal täglich Zahnpflege mit fluoridierter Kinderzahnpasta mit 0,05 Prozent Fluoridgehalt sinnvoll. Ab dem Schulalter sollten Kinder eine fluoridierte Zahnpasta für Erwachsene (0,1 bis 0,15 Prozent) nutzen.

„Die wichtigste Kariesprophylaxe ist aber das Vermeiden von süßen Getränken oder des häufigen Genusses von Süßigkeiten“, sagt Fegeler. „Der ständige Gehalt von Zucker im Mund ist der ideale Nährboden für die Kariesbakterien, die sich dafür mit dem Zerstören der Zahnsubstanz bedanken.“ Wenn Süßes verzehrt wurde, empfiehlt er, anschließend den Mund mit klarem Wasser auszuspülen oder gegebenenfalls die Zähne zu putzen.