Medikamente können Suizidgefahr bei Depressionen hemmen

Berlin (dpa/tmn) - Bestimmte Medikamente helfen, suizidale Tendenzen zu unterdrücken und sogar positive Gefühle zu entwickeln. Das belegen verschiedene empirische Untersuchungen.

Antidepressiva können dazu beitragen, die Suizidneigung bei Patienten mit Depressionen zu verringern. Das erläutert die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin. Sie verweist auf empirische Untersuchungen, wonach die auch als Serotonin-Rückaufnahmehemmer (SSRI) bezeichneten Medikamente bei Erwachsenen eindeutig diesen Effekt haben.

Ganz ausgeschlossen sei es zwar nicht, dass Patienten trotz der Behandlung manchmal Selbsttötungsabsichten entwickeln und versuchen, sich das Leben zu nehmen. Bei den allermeisten schlügen die verschreibungspflichtigen Psychopharmaka aber an. Wichtig sei aber immer, dass Patient und Arzt regelmäßig Kontakt haben. Nur so ließen sich etwaige Wechselwirkung zwischen Psyche und Medikament erkennen und überwachen.

Die SSRI tragen der DGPPN zufolge dazu bei, dass Menschen mit Depressionen wieder positive Gefühle verspüren können. Dennoch könne und sollte man die Medikamente nicht als „Glückspillen“ bezeichnen. Das verharmlose die zugrundeliegende Krankheit. Bei gesunden Menschen haben die Tabletten keinen positiven Effekt.