Schmerzpatienten auch psychologische Hilfe anbieten
Hamburg (dpa) - Bei der Behandlung chronischer Schmerzen sollte nach Ansicht von Experten möglichst auch psychologische Hilfe einbezogen werden.
Schmerz könne nach international anerkannten Definitionen nicht als ausschließlich körperliches Phänomen betrachtet werden, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung zum Auftakt des 7. Europäischen Schmerz-Kongresses in Hamburg. Auf der Tagung mit mehr als 4000 Schmerzspezialisten aus 75 Ländern sollen Studien über den Zusammenhang von psychischen Erkrankungen und chronischen Schmerzen vorgestellt werden.
„Ängste und Depression sind stark mit einer höheren Schmerzintensität und Beeinträchtigungen verknüpft“, wurde Maria Alexandra Ferreira-Valente aus Porto (Portugal) zitiert. Es reiche nicht, diesen Patienten nur schmerzstillende Medikamente zu verabreichen. Auf dem Kongress wollen die Fachleute diskutieren, wie spezielle Behandlungsprogramme für depressive Schmerzpatienten aussehen könnten. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) leiden mindestens acht Millionen Menschen in Deutschland unter chronischen Schmerzen, darunter Rücken- und Kopfschmerzen.
Weitere Themen des Kongresses sind Schmerzen bei Krebserkrankungen, Therapien aus der Komplementärmedizin wie die Akupunktur sowie die unterschiedliche Schmerzwahrnehmung bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Tagung dauert noch bis zum Sonnabend an, Veranstalter ist der 1993 gegründete Europäische Dachverband nationaler Schmerzgesellschaften.