Handy-Telefonate: „Hallo Mama“ aus dem Auslandsurlaub wird billiger
Die Nutzungsgebühren für ausländische Telefonnetze sollen noch in den Sommerferien drastisch sinken.
Brüssel. Nach Handy-Gesprächen im Ausland hat schon so manchen Urlauber oder Geschäftsreisenden später beim Blick auf die Telefonrechnung der Schlag getroffen. Der Grund dafür sind die so genannten Roaming-Gebühren. Durch die Weiterleitung der Gespräche in ausländische Mobilfunknetze entstehen zum Teil hohe Kosten. In Europa werden mitunter bis zu drei Euro verlangt.
Nach einer Einigung von EU-Politikern in Brüssel sollen die Preise noch in diesen Sommerferien stark sinken. Demnach sollen die Roaming-Gebühren auf höchstens 49 Cent je Minute für abgehende Anrufe und auf 24 Cent für angenommene Anrufe verringert werden - und nach einem weiteren Jahr weiter fallen. Das EU-Parlament wird am 24. Mai darüber abstimmen.
Die Roaming-Gebühren sind für die Anbieter von Mobilfunknetzen eine wichtige Einnahmequelle. Mit jährlich fünf Milliarden Euro entfallen knapp sechs Prozent der gesamten Umsätze darauf. Vor allem Anbieter in südlichen Urlaubsländern, wie die spanische Telefónica und Telecom Italia, bitten die Mobilfunknutzer kräftig zur Kasse.
Die deutschen Mobilfunkanbieter äußern sich vorerst nicht zu den wirtschaftlichen Folgen der sich abzeichnenden Gebührensenkung bei Auslandstelefonaten in der EU. Diese müssten erst errechnet werden, sagte ein T-Mobile-Sprecher. Auch von Vodafone hieß es, man müsse erst den kompletten Bericht abwarten und analysieren.
Bis die neuen Regeln endgültig in Kraft treten, müssen sich Verbraucher weiter durch den Tarifdschungel quälen: Im Ausland wählt sich das Handy automatisch in das stärkste Netz der Partner von T-Mobile, Vodafone, E-Plus oder O2 ein. Das ist jedoch nicht immer das günstigste. Die manuelle Einwahl in ein anderes Netz kann sich daher lohnen.