Europas Gewässer bieten eine gute Qualität

Deutschlands Strände sind größtenteils „exzellent“, auch die vielen Binnengewässer sind sauber.

Brüssel. Die Badegewässer in Europa bieten nahezu ungetrübten Schwimmspaß: Bei der großen Mehrheit (94 Prozent) der Badestellen ist die Wasserqualität passabel bis ausgezeichnet. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Brüsseler EU-Kommission und die Europäische Umweltagentur gestern vorstellten. An deutschen Küsten bekamen fast vier von fünf Badestellen das Gütesiegel „exzellent“. Bei Deutschlands Binnengewässern war die Qualität im Testjahr 2012 an neun von zehn Stellen sehr gut.

Auch am Mittelmeer können Badewillige unbesorgt in die Fluten springen: Beim Spitzenreiter Zypern fanden die Tester überall mindestens einen guten Standard. Auch Malta, Kroatien und Griechenland schnitten gut ab. „All diese Urlaubsziele erfüllen die Vorgaben“, sagte die Chefin der Europäischen Umweltagentur, Jacqueline McGlade. „Und sie liegen alle über dem EU-Durchschnitt.“

Genauer hinschauen sollten Wasserratten aber in Belgien: Dort verfehlten 13 Prozent der Badestellen die von der EU vorgesehenen Mindeststandards. Auch in den Niederlanden (6,5 Prozent) oder Großbritannien (5,7 Prozent) fielen vergleichsweise viele Gewässer durch. In Spanien (3,8 Prozent) erwies sich vor allem die westliche Atlantikküste als problematisch, in Frankreich galt dies für die Bretagne und östliche Mittelmeerstrände.

In Deutschland kamen 2295 Badestellen auf den Prüfstand, davon 366 am Meer. Ausgesprochen schlechte Wasserqualität fanden die Tester nur an acht Stellen, darunter der künstliche Blausteinsee bei Aachen, die Badestelle am Campingplatz Siersburg im saarländischen Rehlingen-Siersburg und das Strandbad Eriskirch am Bodensee.

Der jährliche Bericht zum Zustand der Badegewässer umfasst die 27 EU-Staaten sowie die Schweiz und Kroatien, das im Juli der Europäischen Union beitritt. Getestet wird auf die Darmbakterien E. coli und intestinale Enterokokken, die auf Verunreinigungen mit Gülle hindeuten. dpa