Quartier von 100 000 Fledermäusen jetzt Naturschutzgebiet

Mayen (dpa) - Eines der wichtigsten Quartiere für Fledermäuse in ganz Mitteleuropa steht nun unter besonderem Schutz. Ein etwa 28 Hektar großer Teil des Mayener Grubenfeldes in Rheinland-Pfalz, ein Abbaugebiet für Basaltstein, wurde am Freitag offiziell als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

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„Es ist ein Hotspot der Biodiversität, wie wir sie in Deutschland nicht viele haben“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne).

Im Mayener Grubenfeld kommen 16 der 23 in Deutschland heimischen Fledermausarten vor, darunter auch streng geschützte. Jedes Jahr überwintern in dem Stollensystem rund 100 000 Tiere. Sie kommen unter anderem aus Belgien und den Niederlanden.

Ein ehemaliger Stollen wurde für Besucher zugänglich gemacht. Sie können nun über eine Treppe in die Tiefe steigen und Fledermäuse beobachten. In einigen Gängen wurden Risse an Wänden und Decken verfugt und Betonsäulen zur Stabilisierung eingesetzt.

Der stellvertretende Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Alfred Herberg, sprach von einem „europaweit bedeutsamen Gebiet“. Hier stehe fortan das „gelenkte Erfahren“ der Natur im Fokus. Das Naturschutzgebiet liegt direkt neben dem Erlebniszentrum Terra Vulcania, das Teil des Vulkanparks Eifel ist.