Kreditkarte wird im Ausland zur Gebührenfalle
Die Preisunterschiede zwischen den Banken sind beträchtlich. Der Kunde muss vergleichen.
Düsseldorf. Ob im Urlaub oder auf Geschäftsreisen: Wer im Ausland Waren wie Benzin oder Kleider einkauft und bezahlt oder sich mit Bargeld versorgt, sollte stets die richtige Plastikkarte zücken. Denn ein Fehlgriff kommt den Bankkunden teuer zu stehen. Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, sind die Preisunterschiede beträchtlich, je nachdem, in welches Land man reist und welche Karte man benutzt.
Beispiel: Einem Türkei-Urlauber, der einen Teppich im Wert von 400 Euro auf dem Basar mit der Maestro/EC-Karte bezahlt, werden im günstigsten Fall keine Gebühren (ING-Diba), im ungünstigsten Fall 7,40 Euro (Postbank) abverlangt. Hätte man die Summe mit der Kreditkarte zuerst am Geldautomaten gezogen, hätte dies gebührenfrei erfolgen können (z.B. Comdirect, DKB, Netbank). Oder aber es kostet zwölf Euro mit der Huk-Coburg Visa-Karte, wenn sich kein Guthaben auf dem Kreditkartenkonto befindet. Es kommt also auf den Einzelfall an.
Nachfragen: „Vielen Leuten ist nicht klar, in welchen Ländern sie welche Karte einsetzen sollten,“ sagt Finanzexperte Arno Gottschalk von der Verbraucherzentrale Bremen. Er rät: „Vorsichtshalber sollte man vor der Reise bei seiner Bank nachfragen und auf eine konkrete Antwort am besten schriftlich bestehen.
Faustregel: Es gibt nur eine Regel, an die Verbraucher sich halten können. Egal, ob man mit Maestro- oder Kreditkarte in der Eurozone zahlt, auf den Abrechnungsbelegen erscheint nur der Betrag, der ausgegeben wurde, ohne weitere Gebühren. Dagegen kann außerhalb der Eurozone mal die Maestro-, mal die Kreditkarte die günstigere Wahl sein.
Gleiches gilt, wenn man außerhalb Deutschlands Bargeld abhebt. Auch hier schlagen die meisten Banken je nach Karte unterschiedliche Summen auf. Viele weisen diese Gebühren nicht einmal gesondert aus, sondern verstecken sie im Umrechnungskurs. So hat der Verbraucher keine Chance, die Gebühren zu erkennen und beim nächsten Auslandsaufenthalt die richtige Karte beim Zahlen oder Bargeldabheben zu nutzen.