Reparatur für die Bankkarte
Anfang des Jahres gab es einen Software-Fehler. Ab Montag sind die Geldautomaten so ausgestattet, dass dieser behoben werden kann.
Berlin. Viele Bankkunden standen um den Jahreswechsel ohne Bargeld da: Das Abheben am Geldautomaten funktionierte nicht, und auch das bargeldlose Zahlen im Handel war nicht möglich. Kern des Problems war ein Software-Fehler auf einem bestimmten Chip-Typ. Er führte dazu, dass diese Anwendungen die Jahreszahl 2010 nicht verarbeiten konnten, so fasst es der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) der deutschen Banken und Sparkassen zusammen. Jetzt sind die Updates da. Hier einige Fragen und Antworten darauf für Bankkunden:
Nein, nicht jeder. In der deutschen Kreditwirtschaft waren rund 30 Millionen Chipkarten betroffen. Viele Karten sind bereits repariert, und im Inland funktioniert seit Wochen alles wieder wie gewohnt. Bei den Sparkassen zum Beispiel seien rund 3 Millionen Karten bereits mit dem Update versehen und damit voll funktionstüchtig, lautet der Zwischenstand.
Wer in naher Zukunft oder zum Beispiel im Sommer ins Ausland reist, braucht allerdings das Update. Langfristig sollten Kunden den Service also in Anspruch nehmen. Wer unsicher ist, fragt am besten in der Filiale nach.
Bei den Volks- und Raiffeisenbanken hatten laut ihrem Bundesverband BVR mehr als die Hälfte der Institute nichts mit dem Problem zu tun. Kreditkarten seien gar nicht und EC-Karten zu 15 Prozent betroffen. Bei der Postbank waren Anfang Februar von den 1,5 Millionen betroffenen Karten 200.000 repariert.
Karten der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank und vieler weiterer privater Institute waren überhaupt nicht betroffen, sagt Thomas Schlüter, Sprecher des Bundesverbands deutscher Banken, der private Institute vertritt. Mehr als 22 Millionen EC- und Kreditkarten haben diese Institute laut Schlüter im Umlauf. 2,5 Millionen Karten seien betroffen gewesen.
Im Prinzip reicht der Gang zum Geldautomaten aus. Wer wie gewohnt Geld abhebt, erhält nach der Aufrüstung durch die Institute automatisch das Update. "Ab Montag bieten alle 25 700 Geldautomaten der Sparkassen das automatische Update an", sagte Michaela Roth, Sprecherin des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) in Berlin, dem dpa-Themendienst. "Es wird automatisch geprüft, ob die Karte betroffen ist." Auch die Volks- und Raiffeisenbanken bieten den Service von Mitte Februar an flächendeckend, erklärte BVR-Sprecherin Cornelia Schulz - also an allen ihren 18.000 Automaten im Land.
Bei der Bargeldabhebung erhält der Kunde das Update automatisch. "Das dauert nur wenige Sekunden", sagte Roth. Es gebe bei den Sparkassen aber auch die Möglichkeit, in ausgewählten Geschäftsstellen einen Mitarbeiter zu bitten, das Update an einem Kartenlesegerät vorzunehmen. Möglicherweise ist das gerade für ältere Menschen attraktiv.
Nein, es gibt keine Frist. Der Service steht Kunden für längere Zeit zur Verfügung. Allerdings ist er nur an Geldautomaten verfügbar, nicht im Handel, sagte Roth. Es reicht also zum Beispiel nicht, an der Tankstelle per EC-Karte zu bezahlen, um den Chip zu reparieren.
Nein, sagt die Sparkassen-Sprecherin. Ebenso äußern sich die Sprecher des Bankenverbandes und des BVR.
In der Regel ja. Die Postbank allerdings bietet ihren Kunden online einen Wegweiser zu denjenigen Geldautomaten, an denen die Chip-Reparatur möglich ist (www.postbank.de/geldautomaten). Über die Eingabe von Ort und Postleitzahl sowie das Auswählen der Funktion "Nur Geldautomaten mit Chipreparatur" werden die Standorte mit der Möglichkeit des Updates angezeigt. Rund 1600 Automaten seien mit der Technik ausgestattet - einige Geräte älteren Typs hätten nicht umgerüstet werden können.