Schmerzfrei dank neuer Hüfte

Mit einem künstlichen Gelenk erhalten viele Patienten ein neues Lebensgefühl – so wie Hanni Petig.

Düsseldorf. Ihre Operation sieht man Hanni Petig nicht an. Die 67-Jährige ist lebenslustig, aktiv und voller Tatendrang. "Mir geht es wunderbar. Ich habe keine Schmerzen mehr", freut sich die Wuppertalerin. Dabei wurde ihr erst vor zwei Monaten ein künstliches Hüftgelenk am Zentrum für Orthopädie und Rheumatologie Sankt Josef in Wuppertal eingesetzt. Bis Weihnachten muss sie ihre Hüfte aber schonen und einige Aktivitäten meiden.

Dass es die Hüfte sein könnte, die ihr Schmerzen bereitet, daran hatte sie zunächst nicht gedacht. "Ich vermutete, dass mein Ischiasnerv eingeklemmt war, weil die Schmerzen seitlich im unteren Rücken auftraten", erzählt Hanni Petig.

Die Beschwerden merkte sie zum ersten Mal im April nach dem Golfspielen. Daraufhin suchte Hanni Petig einen Osteopathen auf, der zwei Bandscheibenvorfälle diagnostizierte. Doch der Schmerz blieb und verlagerte sich zunehmend in die Leiste. "Für einen Bandscheibenvorfall war das aber eher untypisch", erzählt die Seniorin.

Diesmal war der Sschmerz auf die Hüfte zurückzuführen. "Diese Beschwerden sind ganz typisch bei der Coxarthrose", sagt Dr.Wolfgang Cordier, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und spezielle orthopädische Chirurgie am Wuppertaler Sankt Josef. "Erste Symptome treten oft nach einer Belastung auf und werden bei Sportlern häufig als Leistenzerrung verkannt."

Meist entsteht die Hüftgelenksarthrose aufgrund einer Hüftdysplasie, einer angeborenen Fehlstellung der Gelenkpfanne - so auch bei Hanni Petig.

Im Juli erfuhr sie, dass ein künstliches Hüftgelenk das Beste sei. Nach der Konsultation mehrerer Ärzte suchte sie schließlich das Sankt Josef auf. Nur wenige Tage später hatte die 67-Jährige auf der linken Seite bereits ein neues Hüftgelenk. "Schon einen Tag nach dem Eingriff konnte ich die ersten Schritte selbstständig gehen."

Für Dr. Wolfgang Cordier ist ein solcher Therapieverlauf keine Seltenheit: "Viele Patienten berichten, dass die langjährigen Arthroseschmerzen schon einen Tag nach der Operation fast weg sind. 95 Prozent der Betroffenen sind nach sechs Wochen völlig schmerzfrei und merken ihr künstliches Gelenk gar nicht."

Je nach Operationstechnik verbleibt nach dem Eingriff eine mehr oder weniger große Narbe. Hanni Petig hatte Glück. Dank der Methode von Dr. Wolfgang Cordier hat sie lediglich eine sieben Zentimeter lange Narbe am linken Hüftrand.

Nach dem 14-tägigen Klinikaufenthalt musste die Wuppertalerin in die Reha. Dort lernte sie, Alltagsbewegungen hüftgerecht auszuführen. "Auf dem Rücken zu schlafen tut der Hüfte gut, das Übereinanderschlagen der Beine dagegen nicht", weiß sie. "Sonst könnte das Gelenk herausspringen."

Alles in Allem sind das nur Kleinigkeiten, die die Seniorin derzeit einschränken. Vielfach kann sie sich schon wieder voll belasten - und zwar schmerzfrei. "Ich halte mich mit Nordic Walking fit, gehe spazieren und versuche es wieder mit Golf. Im Februar steht eine Golfreise an. Bis dahin muss ich fit sein."