Sparbriefe: Stabile Zinsen
Die sicheren Zinspapiere erzielen häufig bessere Ergebnisse als Aktienfonds.
Düsseldorf. Von wegen langweilige Zinspapiere - Sparbriefe erzielten in den vergangenen Jahren häufig bessere Ergebnisse als Aktienfonds. Beispiel globale Aktienfonds: Diese Fondsklasse verlor laut Branchenverband BVI in den letzten fünf Jahren jährlich zwei Prozent an Wert. Sparbriefe erwirtschafteten knapp vier Prozent Plus. So offerierte die Bausparkasse Mainz im September 2004 fünfjährige Sparbriefe mit 3,9 Prozent Zinsen, die Volkswagenbank direct und die Debeka Bausparkasse schrieben 3,75 Prozent gut. Zum Vergleich: Wer vor fünf Jahren in globale Aktienfonds investierte, büßte bis Ende Juni 2009 15,8 Prozent an Wert ein. Wer Mainzer Bausparbriefe kaufte, machte 21 Prozent Gewinn.
Verbraucherschützer empfehlen mittlere Anlagehorizonte von drei bis acht Jahren. Dabei gilt: In Zinshochphasen lohnt ein längerer Zeitraum, da man sich attraktive Zinsen für viele Jahre sichert. Bei Niedrigzinsen sollte die Sparzeit kürzer sein, um in besser verzinste Geldanlagen umschichten zu können. Wer flexibel bleiben möchte, kann sein Geld aufteilen und in Briefe mit unterschiedlicher Laufzeit investieren. Banken bieten Laufzeiten zwischen einem und zehn Jahren an.
Sparbriefe bieten Kapitalsicherheit, Renditegarantie und Gebührenfreiheit. Regelmäßige Zinsgutschriften machen das Sparergebnis kalkulierbar. Zinsen fließen entweder jährlich oder kumuliert am Ende der Laufzeit. Einige Anbieter, etwa die Credit Europe Bank, zahlen bei langer Laufzeit monatlich Zinsen.
Ein Ehepaar, dass beispielsweise 35 000 Euro für zehn Jahre anlegt, würde aktuell monatlich 131 Euro erhalten. Zwar unterliegen die Sparzinsen seit 2009 der 25-prozentigen Abgeltungsteuer. Da aber pro Anleger Zinserträge bis zu 801 Euro pro Jahr steuerfrei gestellt sind, bräuchte das Paar keine Steuern zu zahlen.
Die Mindestanlage beträgt in diesem Fall 20 000 Euro. Vorsicht: Normalerweise unterliegen Sparbriefe der höchsten gesetzlichen Einlagensicherung. Dies gilt jedoch nicht bei sogenannter Nachrangabrede. "Bei diesen Produkten verzichten Anleger freiwillig auf die Einlagensicherung und müssen sich bei einer Bankpleite hinten anstellen", so Andrea Hoffman von der Verbraucherzentrale.
Die staatlichen Sparbriefe gibt es in zwei Varianten. Typ A läuft sechs Jahre und schüttet jährlich Zinsen aus; Typ B läuft sieben Jahre und sammelt die Erträge an. Die Verzinsung steigt jährlich, aktuell von 0,5 Prozent im ersten bis 4,25 Prozent im letzten Sparjahr. Typ A erzielt damit eine Rendite von 2,45 Prozent, Typ B von 2,74 Prozent.
Schatzbriefe gibt es für die Kunden gebührenfrei bei jeder Bank oder Sparkasse, die kostenlose Aufbewahrung übernimmt die Deutsche Finanzagentur.