Starthilfen für kleine Internet-Surfer
So können Eltern das World Wide Web kindgerecht machen.
Düsseldorf. Oft steht das Internet als Schmuddelecke da: Es wird vor bösen Jungs gewarnt, die Kindern auflauern, vor Datenhaien und betrügerischen Firmen. Es gibt aber auch kunterbunte Kinderseiten mit Spielen, moderierte Chats und spezielle Kindersuchmaschinen.
Aber können schon Fünfjährige surfen? Das lässt sich nicht pauschal beantworten. "Man sollte Kinder an das Internet heranführen, wenn sie anfangen, sich dafür zu interessieren", sagt Gabriela Becker vom Verein Internet-ABC, hinter dem die Landesanstalt für Medien NRW steht. Das setzt zweierlei voraus: Erstens, dass Eltern altersgerechte Seiten auswählen.
Und zweitens, dass sie neben dem Kind sitzen und es im Internet begleiten. Christoph Gieger vom Deutschen Jugendinstitut in München würde Kinder ab etwa acht Jahren alleine auf Kinderseiten surfen lassen - wobei Eltern für Fragen in der Nähe sein sollten. Hier die wichtigsten Tipps im Überblick:
Kleine Kinder wollen im Internet spielen. Da sie kaum lesen können, sind die Seiten bestenfalls vertont, erklärt Becker. Außerdem sind gute Kinderangebote möglichst werbefrei. Der Verein Erfurter Netcode hat ein Siegel entwickelt, das gute Kinderseiten auszeichnet (www.erfurter-netcode.de). Unter www.seitenstark.de sind renommierte Kinderseiten versammelt.
Instant Messenger sind meist etwas für Kinder ab elf bis zwölf Jahren. Der Messenger muss so eingestellt werden, dass nur bekannte Kontakte mit dem Kind chatten dürfen. Eine Anleitung steht unter www.internet-abc.de unter "Wissen, wie’s geht". Für Kinder gibt es moderierte Chats. Dann greifen geschulte Pädagogen notfalls ein. Im Chat dürfen Kinder nie persönliche Daten weitergeben, warnt Medienwissenschaftlerin Susanne Schneider von der Uni Erfurt. Dazu gehören Namen, Anschrift, Alter und Schule.
Indem das Kind eingeschränkte Rechte in einem eigenen Benutzerkonto bekommt, können Downloads unterbunden werden, erklärt Schneider. Daneben rät sie zu Filtersoftware für Kinder. Ein kostenloses Programm gibt es unter www.fragfinn.de/kinderliste/eltern/information.html - "Kinderschutz".
Die sollten Eltern mit ihren Kindern aushandeln. Christoph Gieger rät, einen Wecker hinzustellen. "Dann können die Kinder besser einschätzen, wie lange sie surfen dürfen." Statt einer täglichen Surfzeit vereinbaren Eltern besser ein Wochenkontingent, rät Becker. "Dann kann das Kind am Wochenende auch mal zwei Stunden surfen, dafür aber die nächsten drei Tage nicht."