Hund nach und nach an Besuch gewöhnen
Groß Kienitz (dpa/tmn) - Knurrt der eigene Hund Gäste an, ist das peinlich und kann Besuchern auch einen Schreck versetzen. Das Abgewöhnen ist aber je nach Rasse nur bedingt möglich.
Knurrt ein Hund regelmäßig Besucher an, steckt häufig Angst dahinter. „Wenn der Hund knurrt, fühlt er sich bedroht, und die Gäste sollten Abstand wahren“, rät Hundefachwirtin Simone Pohl. Manchmal wolle das Tier auch nur sein Revier verteidigen.
Hat der Hund gelernt, in seinem Körbchen zu bleiben, sollten ihn Besitzer dorthin schicken, bevor Besuch kommt. Idealerweise sei der Korb in einem Raum, wo Gäste nicht hinkommen. Wichtig sei, dass sie den Hund in Ruhe lassen. Wenn er Aufmerksamkeit haben möchte, gehe er von selbst zum Menschen, erläutert Pohl.
Bei manchen Rassen, wie zum Beispiel bei Schäferhunden, sei das Aufpassen auf Herrchen und auf das Haus genetisch bedingt. Mit dem Knurren verteidige der Hund sein Territorium. Da Knurren zu Beißattacken führen kann, sollten Besitzer den Hund vorsichtshalber in ein anderes Zimmer sperren. Damit schützen sie sowohl den Hund als auch die Besucher.
„Wenn der Hund von klein auf keine Gäste gewohnt und die genetische Veranlagung zum Aufpassen groß ist, kann es schwierig werden, dem Hund das Knurren abzugewöhnen“, sagt die Hundefachwirtin. Mit dem sogenannten Liegeplatztraining könne der Hund aber lernen, dass Fremde keine Bedrohung sind. Dabei muss das Tier an seinem Platz liegen bleiben, auch wenn Gäste klingeln und hereinkommen. Wichtig sei, dass am Anfang nicht zu viele Leute auf einmal in die Wohnung kommen.
Knurrt der Hund nicht mehr, können ihm Besitzer ein Leckerli geben. Nicht ratsam sei dagegen, dass Besucher dem knurrenden Tier zur Begrüßung ein Leckerli anbieten. Denn damit wird das Knurren verstärkt.