Meise, Star und Spatz: Auf der Suche nach dem Allerweltsvogel

Düsseldorf (dpa) - Amsel und Co. spielen die Hauptrolle in der „Stunde der Gartenvögel“ vom 9. bis 12. Mai. Bundesweit werden Menschen zu Naturbeobachtern und zählen eine Stunde lang die Vögel.

Vogelexperte Bernd Jellinghaus erklärt, worauf es bei der Aktion genau ankommt.

Bei der „Stunde der Gartenvögel“ zählen Tausende Menschen die Tiere im Grünen - also vor der Haustür, im Garten oder im Park. So entstehe eine wertvolle Datenbasis, sagt Bernd Jellinghaus, Vogelexperte des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu). Zum neunten Mal organisieren die Naturschützer die Aktion. 2012 hatte der Spatz den Schnabel vorn.

Was bringt die „Stunde der Gartenvögel“?

Jellinghaus: „Das Schöne ist, dass man eine ganz große Datenbasis bekommt, bundesweit, die man sonst von der Masse her nicht hinkriegt. Es ist alles gleichzeitig und man hat einen sehr, sehr guten Überblick, wenn man das auf die Jahre sieht. Die Fehlerquellen sind gering, mit Blick auf die Masse.“

Tausende Menschen machen mit, ist Vogel-Wissen so weit verbreitet?

Jellinghaus: „Es geht hier ja gar nicht um besonders seltene Vögel. Es geht um die Allerweltsvögel. Da sind sehr viele, die jeder Laie kennt. Man hat auch die Möglichkeit, beispielsweise auf den Nabu-Seiten im Internet, Vogelporträts zu finden und teilweise die Lautäußerungen zu hören. So dass man eine ziemliche Sicherheit hat. Dass da mal eine Verwechslung sein wird, beispielsweise Bachstelze mit Schwanzmeise, kann passieren. Aber statistisch fällt das bei der Masse nicht weiter auf. Der Vorteil ist auch, dass man diese Meldungen regional nachvollziehen kann.“

Welche Erkenntnisse erwarten Sie?

Jellinghaus: „Es ist ja ein ganz verrücktes Jahr durch diesen erneuten Wintereinbruch. Wir haben schon Meldungen zum Beispiel von den Blaumeisen, wo die ersten Jungen fast flügge sind. An anderen Orten haben sie mit der Brut noch gar nicht angefangen. Auch Exoten werden sicherlich gemeldet, zum Beispiel die Nilgans. Da wo Städte am Wasser liegen, da haben wir mittlerweile auch Nilgänse. Egal, ob es eine kleinere Stadt ist wie Wetter an der Ruhr oder eine große Stadt wie Köln. Genauso mitgezählt werden beispielsweise Halsbandsittiche. Die werden von der Rheinschiene gemeldet. Im Sauerland haben wie die gar nicht.“