Überblick: Das leisten die Spielekonsolen

Playstation, Xbox oder Wii? Die Wahl wird nicht zur Qual, wenn man weiß, was die Geräte tatsächlich können.

Düsseldorf. Die Wahrscheinlichkeit, dass auf dem Weihnachts-Wunschzettel von Familien in diesem Jahr "Playstation 3", "Wii" oder "Fallout 3" steht, ist relativ groß. Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?

Es ist der Wunsch, vor dem Fernseher aktiv zu werden, digitale Abenteuer zu bestehen, virtuelles Tennis zu spielen oder mit Freunden eine Karaoke-Party zu feiern. Denn dafür ist eine Spielkonsole nötig.

Derzeit gibt es vier dieser Geräte, die sich an den Fernseher anschließen lassen. Außerdem gibt es mobile Konsolen, die der Besitzer in die Tasche steckt, um unterwegs darauf zu spielen.

Wer mit einer der vier TV-Konsolen liebäugelt, sollte sich überlegen, was seine Kinder damit anstellen können - und inwiefern die Eltern auf ihre Kosten kommen.

Die Wii (gesprochen: Wie) wird seit Ende 2006 verkauft und ist ungefähr so groß wie ein 400-Seiten-Roman, es lässt sich in ein drahtloses Netzwerk (W-Lan) einbinden, um weitere Spiele herunterzuladen.

Bemerkenswert an der Wii ist ihr Steuer-Konzept: Der Nutzer lenkt mittels einer Fernbedienung, der sogenannten Wiimote, Spielfiguren auf dem Bildschirm. Die hält er - je nach Spiel - zum Beispiel wie einen Minigolf-Schläger und führt dann Schlag-Bewegungen aus.

Ein großer Wii-Hit ist "WiiFit" (Nintendo, 90 Euro). Es ist ein Fitness-Spiel, dem ein sogenanntes "Balance Board" beiliegt. Das Gerät sieht aus wie eine Körperfettwaage und dient ernsthaften Yoga-Übungen.

Die Wii kostet 250 Euro - inklusive der Spiele-Sammlung "Wii Sports". Spaß-, Sport- und Geschicklichkeits-Spiele dominieren das Wii-Spiele-Angebot.

Wer aufwändige Renn- und Rollenspiele in hoch auflösenden Bildern erleben will, sollte eher zu Sonys Playstation 3 greifen. Das schwarze Gerät enthält ein Blu-ray-Laufwerk für HD-Kinofilme, dient als Medien-Server für die Wohnung und lässt sich, genau wie die Xbox 360 und Wii, in ein Funknetz einbinden. Wer mag, kann "Play TV" anschließen und TV-Sendungen auf der eingebauten Festplatte aufzeichnen.

Als Spielgerät taugt die Playstation 3 ebenfalls. Höhepunkte sind der Action-Kracher "Fallout 3" (Ubisoft, 50 Euro), das Rennspiel "Motorstorm: Pacific Rift" (Sony, 60 Euro) und das kreative "Little Big Planet" (Sony, 60 Euro). Auch als Karaoke-Maschine lässt sie sich einsetzen. Das wuchtige Gerät kostet 400 Euro, je nach Anbieter gibt es häufig ein Spiel dazu.

70 Euro für ein Spiel? Manche Eltern können sich derart teure Unterhaltung nicht leisten. Zum Glück verkauft Sony weiterhin die Playstation 2, die trotz des Alters von acht Jahren nicht zum alten Eisen gehört. Die "Sing Star"-Karaoke-Titel lassen Mädchen vor Vergnügen kreischen, ebenso gut gelingt die Singerei mit "Disney Sing it".

Die Playstation 2 ist für rund 80 Euro erhältlich, Zubehör wie Speicher-Karten und Gamepads kosten zwischen 10 und 20 Euro. Das breite und günstige Spiele-Angebot ist verlockend, jedoch ist das Gerät keine Online-Konsole und die Spiele sehen nicht so toll aus wie auf der Playstation 3. Immerhin: Möchtegern-Rocker spielen auch auf der Playstation 2 mit der "Guitar Hero"-Gitarre.

"Guitar Hero: World Tour" heißt eines der besten Party-Spiele für Konsolen. Hier trommeln Spieler auf einem Kunststoff-Schlagzeug, um mit Freunden Rocksongs nachzuspielen. Besitzer der Xbox 360 können sogar das Konkurrenz-Produkt "Rock Band 2" spielen, denn die Xbox 360 der Firma Microsoft ist die vorrangige Programmier-Plattform der Gitarren-Spiel-Entwickler.

Die "Windows"-Firma verkauft die Xbox 360 seit Ende 2005, versucht jedoch erst seit diesem Jahr, eine breitere Zielgruppe anzusprechen. Das weiße Gerät gibt es in drei Ausführungen: "Arcade" (180 Euro, ohne Festplatte), "Elite" (300 Euro, mit 120-Gigabyte-Platte) und die empfehlenswerte Variante für 240 Euro mit einer 60-Gigabyte-Festplatte. Die Xbox 360 entwickelt ein relativ lautes Betriebsgeräusch.

Mit der Anschaffung der Konsole ist nur die Grund-Investition getan. Neue Spiele kosten in der Regel 50 (Wii) oder 60 Euro (PS3, Xbox 360). Die Xbox 360 verbraucht mit rund 165 Watt den meisten Strom, die Wii begnügt sich mit bescheidenen 21 Watt. Gamepads, Wiimotes und anderes Zubehör ist im Handel erhältlich.

Eine Wiimote kostet 40 Euro, Gamepads für Playstation 3 und Xbox 360 sind ähnlich teuer. Anders als am PC können Eltern die Konsolen-Spielerei ihrer Kinder besser kontrollieren. Zudem verführen die Geräte dazu, vor dem Fernseher nachzudenken und sich zu bewegen.