Vereinsaktion der ING-DiBa findet mehr und mehr Bewerber

Seit einigen Wochen gibt es für 1000 eingetragene Vereine die Möglichkeit, eine finanzielle Zuwendung über 1000 Euro von der Direktbank ING-DiBa zu gewinnen. Hinter der Idee, die sich ein wenig willkürlich anhört, steckt jedoch einiges mehr als nur Image-Aufbesserung oder gar das Streben nach medialer Aufmerksamkeit: Das Unternehmen will dadurch die größtenteils ehrenamtliche Arbeit der zahlreichen Vereinsmitglieder würdigen.

Am 22. April rief die deutsche Tochter des niederländischen Bankenunternehmens alle eingetragenen und gemeinnützigen Vereine mit Sitz in Deutschland dazu auf, sich zu bewerben. Dies ist keineswegs das erste Mal: Bereits 2011 und 2012 waren jeweils fast 20.000 Vereine dem Appell gefolgt.

Auch dieses Jahr haben die Vereine auf der Webseite der ING-DiBa die Chance, sich unter dem Reiter "Anmelden" für die Aktion einzutragen. Dort hat man zudem die Möglichkeit, seinen Verein zu beschreiben und mehrere Bilder sowie ein Video hochzuladen, in dem man beschreibt, was man als Vorstand mit dem Geld anfangen würde. Teilnehmen können alle eingetragenen Vereine, GmbHs, Stiftungen oder Organisationen, die nachweislich gemeinnützig agieren. Dabei spielt es keine Rolle, aus welcher Branche der Verein kommt, ob Sport, Modellbau, Tiere oder soziale Projekte: Wichtig ist es, die ehrenamtliche Passion herauszuarbeiten. Auch in Nordrhein-Westfalen stößt die Aktion auf Anklang. So nahm letztes Jahr eine Vielzahl an Vereine mit verschiedenen Hintergründen aus NRW teil (beispielsweise Herzsport Mechernich 1966 e.V., Ökumenische Jugendarbeit Eicken e.V. , Zebrakids e.V.). Insgesamt gibt es vier Kategorien, in denen die Plätze 1 bis 250 prämiert werden.

Ablauf der Aktion

Nach der Anmeldung und der Prüfung der Bedingungen durch die ING-DiBa ist man offiziell als Kandidat eingetragen. Unter der Option "Abstimmen", können nun Freunde, Familien- und in erster Linie natürlich die Vereinsmitglieder für den eigenen Verein ihre Stimme abgeben. Dieser Link kann dann anschließend über verschiedene Kanäle (Internet-Foren, Mundpropaganda, Facebook, Twitter, Google Plus und andere) weitergegeben werden, um so viele Stimmen wie nur möglich zu generieren. Ist man am 3. Juni nicht unter den 1000 glücklichen Bewerbern, gibt es jedoch immer noch die Chance, Geld für die Vereinskasse zu generieren.

Die ING-DiBa sieht dabei vor, zwanzig teilnehmenden Vereinen, die es nicht unter die ersten 1000 geschafft haben, nach Ermessen einer eigenen Jury jeweils 500 Euro zu spenden. Außerdem sollen 10.000 Euro an besondere Vereine gehen, die sich für gesellschaftliche Integration (Migranten-Initiativen, Behindertenschulen oder ähnliche Projekte) einsetzen und diese im Vereinsalltag vorleben.

Wer profitiert

Aus Vereinssicht ist der rein finanzielle Zuschuss schon Grund genug zum Mitmachen. Schließlich finanzieren sich eingetragene Vereine ausschließlich aus Beiträgen und Spenden. Vor allem für kleinere Vereine stellt oftmals oftmals eher das Geld, als die Mitgliedszahlen ein existentielles Problem dar. Neben dem Gewinn werden auch die Namen der prämierten Vereine veröffentlicht. Vor allem bei regionalen und kleinen Vereinen kann dies zu mehr Interesse und Aufmerksamkeit und damit auch zu wachsenden Mitgliederzahlen führen. Außerdem ist es für die ehrenamtlichen Mitarbeiter ein Motivationsschub zu wissen, dass die harte Arbeit über die Jahre zu dieser Art von Anerkennung führt.

Für die ING-DiBa sind damit ebenfalls zwei große Ziele erfüllt. Zum einen führt eine solche Aktion zu einem positiven Branding, zum anderen ist es ein Aufruf in gesellschaftlicher Sache. Die Arbeit von Ehrenamtlichen in deren Vereinen wird meist nur in einem sehr engen Kreis gewürdigt, auch wenn die Arbeit national oder sogar international von großer Bedeutung ist. Vergleichbar ist dies mit der Initiative des Deutschen Fußballbundes, die versucht, die Gesellschaft für die Rolle der Ehrenämter zu sensibilisieren und auf ihre essentiell wichtige Bedeutung im deutschen Fußball aufmerksam zu machen. Insgesamt also ein wichtiger Schritt zur Würdigung derjenigen, die sich ohne finanziellen Ausgleich für das Gemeinwohl engagieren.