Wenn verliebte Paare zusammenziehen

Kompromisse eingehen, aber nicht auf alles verzichten: Keiner der Partner sollte das Gefühl haben, in der neuen Wohnung unterzugehen oder gar seine Identität aufzugeben.

München. Wenn ein Paar sich entschließt, zusammen zu ziehen, markiert das eine wesentliche Etappe im gemeinsamen Leben. Doch der Weg zum gemeinsamen Heim kann steinig sein. Schließlich muss jeder von beiden nicht nur ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit aufgeben. Auch zwei Haushalte müssen unter ein Dach gebracht werden. Die Frage, wer was mitbringt, sollte deshalb so früh wie möglich geklärt werden.

"Schon vor der Wohnungssuche sollte jeder für sich ganz in Ruhe durch seine Wohnung schlendern, sein Hab und Gut ganz gezielt in Augenschein nehmen und in Kategorien einteilen", rät Gitte Härter, Coach aus München. Woran hängt mein Herz? Was ist verzichtbar? Gibt es Dinge aus dem Haushalt des Partners, mit denen ich Probleme habe?

"Eine gute Herangehensweise ist, wenn jeder zunächst seine Prioritätenliste erstellt und diese dann gemeinsam verhandelt wird", erklärt Elke Rohmann, Sozialpsychologin an der Ruhr-Universität in Bochum. Dabei sind Kompromissbereitschaft und Fingerspitzengefühl gleichermaßen gefragt.

Das lässt sich am besten vermeiden, wenn beide Partner versuchen, den Blickwinkel des Gegenübers einzunehmen. "Wenn ich weiß, dass mein Partner meine 50-teilige Teddysammlung nicht besonders mag, kann ich mir selbst eine Lösung überlegen, die für uns beide erträglich ist", erläutert Härter. So können die Kuschelbären etwa künftig im Gäste- und nicht im Wohnzimmer logieren.