Wie erkennt man eine Depression?

Die Symptome sind vielfältig. Die Angehörigen können nicht viel tun, der Arzt muss helfen.

Düsseldorf. Obwohl jeder fünfte in Deutschland zumindest kurzzeitig an einer Depression leidet, ist nicht viel über die Erkrankung bekannt. Die Ursachen sind vielfältig. Psychologin Luise Bachmann beantwortet grundlegende Fragen:

Die Erkrankten fühlen sich antriebslos, sie sind lethargisch, sie ziehen sich zurück, ihre Konzentrationsfähigkeit ist vermindert und sie können unter Appetit- oder Schlafstörungen leiden. Sie verlieren das Interesse an ihren Hobbys. Zudem könnte sich ihr Verlangen nach Sexualität verringern.

Angehörige können nicht viel machen. Wenn sie den Verdacht hegen, dass ein Familienmitglied erkrankt ist, sollten sie es beobachten. Verändern sich diese mehr und mehr, sollte sie es darauf ansprechen und motivieren, zum Hausarzt zu gehen. Der Erkrankte muss aber freiwillig gehen wollen, nur dann hat eine Therapie Sinn.

Zuerst sollte vom Hausarzt festgestellt werden, dass die Depression keine organischen Ursachen hat. Eine Schilddrüsendysfunktion oder ein Tumor beispielsweise können Auslöser für die Erkrankung sein. Ist dies allerdings ausgeschlossen, sollte der Erkrankte an einen Psychiater oder Psychologen überwiesen werden.

Dort bekommt der Patient meist Antidepressiva verschrieben. Daneben sollte er sich aber entweder einer Verhaltenstherapie oder einer Psychoanalyse unterziehen. Die Verhaltenstherapie beinhaltet 45, die Psychoanalyse 300 Stunden. Die meisten Experten empfehlen die Verhaltenstherapie. Die Behandlung dauert in der Regel ein Jahr. Danach werden auch die Medikamente schleichend wieder abgesetzt.

Bei schwereren Fällen wird meist ein stationärer Aufenthalt empfohlen. Das gilt vor allem, wenn der Patient suizidgefährdet ist. Teil eines jeden Behandlungskonzepts im Krankenhaus ist es, dem Patienten eine klare Tagesstruktur zu vermitteln. Die festen Termine zu Gruppengesprächen helfen, das graue Einerlei des Alltags zu durchbrechen. Außerdem weiß man inzwischen, dass regelmäßige körperliche Bewegung stimmungsaufhellend wirkt.