Winterreifen aufziehen, bevor die Kälte zuschlägt

Noch sind die Temperaturen zweistellig, dennoch sollten jetzt die Reife gewechselt werden, rät der ADAC.

Düsseldorf. Mild präsentiert sich der Herbst dieser Tage in Nordrhein-Westfalen, von Frost bislang keine Spur.

Doch Autofahrer sollten sich dennoch auf den Wintereinbruch vorbereiten, denn das Wetter kann sich binnen weniger Tage ändern. Und sind Schnee und Eis erst einmal da, stehen die Kunden bei den Reifenhändlern und in den Werkstätten Schlange.

„Man sollte versuchen, der Überraschung zu entkommen“ rät darum Christian Buric vom ADAC.

Die Faustregel „O bis O“, also Oktober bis Ostern, müsse man nicht so streng nehmen, aber „Ende Oktober wären Winterreifen nicht schlecht“. Wenn man vom Schnee überrascht werde, sollte man das Auto lieber stehen lassen, so der Fachmann.

Worauf man sonst noch in Sachen Winterreifen achten sollte im Überblick:

Geeignete Winterreifen tragen das Kürzel „M+S“ oder ein Schneeflockensymbol. Die M+S-Reifen müssen laut Gesetzgeber eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern haben, der ADAC empfiehlt aber stets mehr als vier Millimeter. Spätestens alle zehn Jahre sollten die Reifen ausgetauscht werden.

Sogenannte „Ganzjahresreifen“ tragen ebenfalls das „M+S“- oder Schneeflockensymbol. Denn „technisch gesehen handelt es sich um Winterreifen“, sagt Buric. Man sollte sich den Kauf gut überlegen, denn „im Sommer sind sie vom Verbrauch her nicht so optimal“, sagt der Fachmann. Er empfiehlt Ganzjahresreifen eher in schneereichen Regionen.

Bei einem Unfall mit Sommerreifen kann es sein, dass die Kaskoversicherung wegen grober Fahrlässigkeit weniger zahlt. Bei der Haftpflichtversicherung kann es zudem zu einer Mithaftung von Geschädigten kommen, wenn diese nicht mit angemessenen Reifen unterwegs waren.

Wer selbst die Reifen wechselt, muss den Reifendruck anpassen und daran denken, die Radmuttern nach etwa 50 Kilometern Fahrt noch einmal nachzuziehen.

Vor dem Einlagern sollte der Reifendruck laut ADAC um rund 0,5 bar erhöht werden, da die Reifen den Winter über Luft verlieren können. Reifen auf Felgen werden am besten gestapelt, Reifen ohne Felgen senkrecht stehend und trocken gelagert.

Nicht alle Motorradreifen sind als „M+S“-Reifen gekennzeichnet. Haben sie ein ausreichend tiefes Profil (z.B. Off-Road-Reifen), sind sie aber dennoch geeignet.

In den Alpenländern Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz gibt es zwar keine Winterreifenpflicht, empfohlen sind diese dennoch. In Österreich müssen Pkw zwischen dem 1. November und dem 15. April bei winterlichen Verhältnissen Winterreifen oder Schneeketten haben. In der Schweiz drohen Bußgelder, behindert man wegen ungeeigneter Bereifung den Verkehr. In Frankreich und Italien können Winterreifen je nach Witterung auf einzelnen Strecken vorübergehend vorgeschrieben werden.

Neben den richtigen Reifen gehört auch Frostschutz für das Scheibenwasser zur Winterausrüstung jedes Autos. Es sollte daher rechtzeitig aufgefüllt werden.