Hepatitis A: Vor Südeuropa-Reisen impfen lassen
Wiesbaden (dpa/tmn) - Urlauber sollen sich nicht nur vor Fernreisen, sondern auch vor Reisen nach Südeuropa gegen Hepatitis A impfen lassen. Darauf weist der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) in Wiesbaden hin.
Beispielsweise in rund jede dritten Muschel, die an Portugals Küste gezüchtet werde, berge den Hepatitis-A-Erreger, warnt der BDI. Dies habe eine aktuelle Studie gezeigt, bei der Meerestiere in zehn verschiedenen Aquakulturen in dem Land untersucht wurden.
„Diese neuen Ergebnisse bestätigen frühere Studien, die im Norden Spaniens oder auch im Mittelmeer gemacht wurden“, sagt Prof. Thomas Löscher vom BDI. „Überraschend ist allerdings, dass auch Schalentiere betroffen sind, die in Gewässern der höchsten Güteklasse wachsen.“
Der Verzehr verunreinigter Muscheln kann den Angaben zufolge gefährlich sein, wenn diese roh oder nicht ausreichend gegart gegessen werden. „Wer also gerne Muscheln und Schalentiere isst, sollte gegen Hepatitis A - die sogenannte Reisegelbsucht - geimpft sein“, empfiehlt daher Löscher, der auch Leiter des Tropeninstitutes in München ist.
Das Hepatitis-A-Virus wird vornehmlich durch verunreinigtes Trinkwasser und kontaminierte Lebensmittel übertragen. Die Erkrankung äußert sich den Angaben zufolge durch Fieber, Übelkeit, Durchfall, Schwindel sowie einer Dunkelfärbung des Urins. Die Haut färbe sich gelb. Je älter die Erkrankten sind, desto schwerwiegender könnten die Beschwerden sein. Selten könne Hepatitis A zum Tod führen.
Eine Impfung ist auch noch bis kurz vor Reisebeginn möglich. Der Schutz baue sich in rund 10 bis 14 Tagen auf. Selbst wenn der Körper den Viren schon ausgesetzt war, kann laut BDI eine Impfung bis zu zwei Wochen danach noch eine Wirkung haben.