Kolumne Gute Reise Der nadelige Irrgarten

Von Claudia Kasemann

Wuppertal

Foto: Schwartz, Anna (as)

Das Weihnachtsfest ist vorbei, der Dreikönigstag auch – die Zeit rennt. Nur der Weihnachtsbaum, der steht. Bei Ihnen etwa auch noch? Manche bauen ihn schon vor Neujahr wieder ab, andere lassen ihn bis Mitte Januar geschmückt, und in einigen Alpenregionen bleibt die Krippe sogar bis Maria  Lichtmess, am 2. Februar.

Wer den Baum nicht mit Ballen gekauft hat und versucht, ihn im Garten weiterleben zu lassen, für den ist in unserer Region meist klar: Die Tanne landet zur Abholung auf der Straße. Mancherorts wird später noch ein Osterfeuer aus ihr.

Dass es auch einfallsreicher geht, zeigt ein Blick in die Schweiz. Im Alpenort Interlaken gibt es eine besondere Form der Weiterverwendung: Hier werden die ausgedienten Bäume zum Bau eines nadeligen Irrgartens genutzt, teilt Schweiz Tourismus mit. Das „Winterlaken Labyrinth“ steht noch bis Anfang März im Park Höhematte im Zentrum des Ortes und ist kostenlos zugänglich. Wer es sich anschauen möchte: Interlaken liegt in der Zentralschweiz zwischen Brienzersee und Thunersee, gut 50 Kilometer südöstlich Berns.

Eine nette Idee ist das jedenfalls und erheblich sympathischer, als die ausgedienten Bäume einfach wegzuwerfen. Das kann man übrigens auch dadurch vermeiden, dass man gar keinen echten Baum aufstellt. Doch das ist eine andere Geschichte.