Kolumne Gute Reise „Tourists, kommt her!“
Von Claudia Kasemann
Von wegen „Tourists go home“: Herkommen sollen sie, in Scharen, die ausländischen Übernachtungsgäste! Und Hotels zwischen Flensburg und Garmisch füllen, auch abseits von Sport- und Konzertevents.
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) und der Deutsche Reiseverband (DRV) haben eine gemeinsame Resolution für mehr Gastfreundschaft vorgestellt, berichtet dpa. „Nur ein weltoffenes Deutschland ist ein attraktives Reiseziel“, heißt es darin, und: „So, wie wir im Ausland willkommen sein wollen, sollten auch Gäste aus dem Ausland bei uns willkommen sein.“
Laut Statistischem Bundesamt gab es im vergangenen Jahr 487,2 Millionen Übernachtungen in deutschen Unterkünften, 80,9 Millionen Übernachtungen gingen auf das Konto ausländischer Gäste, vor allem aus den Niederlanden (11,5 Mio. Übernachtungen), der Schweiz (6,8 Mio.) und den USA (6,5 Mio). Beliebte Ziele waren etwa Berlin, München und Hamburg.
Willkommen Willkommenskultur also – doch wie lässt sie sich steigern? Luft nach oben ist immer. Nicht nur in Sachen Verständigung, sondern auch beim Thema Servicebereitschaft. Der Spruch „Vorsicht, Kunde droht mit Kauf!“ lässt sich durchaus auf die Tourismuswirtschaft übertragen, ebenso die alte Weisheit „Wer nicht lächeln kann, sollte kein Geschäft aufmachen“. Dass Freundlichkeit Teil des Jobs und damit bares Geld wert ist, weiß man in anderen Ländern jedenfalls leider oft besser.