Kolumne Gute Reise Soweit der Akku reicht

Von Claudia Kasemann

Wuppertal

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Foto: Schwartz, Anna (as)

Geht mein Flieger heute? Wann kommt der Zug? Wer dieser Tage auf Reisen geht, kennt solche und ähnliche Fragen zur Genüge.

Mal streiken Lokführer, mal die Flugbegleiter oder die Piloten. Zumindest aber auf einen ist neuerdings Verlass: „Jeeves“, ein sogenannter Snackbot auf Rädern, dreht stoisch seine Runden im Terminal 2 am Flughafen München. Der einen guten Meter große, selbstfahrende Roboter mit den Kulleraugen verkauft gekühlte Softdrinks, Erdnüsse und andere Snacks. Kommen Menschen in seine Nähe, bleibt er stehen und bietet automatisch sein Bauchladen-Sortiment an. Bezahlt wird bargeldlos über einen Touchscreen.

Von einem Münchner Startup entwickelt und programmiert, soll er jetzt testweise ein Jahr lang im Flughafen Franz-Josef Strauß unterwegs sein und gefrusteten Fluggästen die Wartezeit ein wenig versüßen.

Benannt nach dem unermüdlichen Kammerdiener aus den Romanen des britischen Bestseller-Autors P.G. Wodehouse wurde „Jeeves“ anfangs für den Hotel-und Gastronomiebereich entwickelt. Nun komme weltweit erstmals ein Snackbot auf einem Airport zum Einsatz, teilt der Flughafen mit. So weit bekannt ist, besteht „Jeeves“ bisher übrigens weder auf einer 35-Stunden-Woche noch auf Inflationsausgleich. Auch an Sonn- und Feiertagen rattert er klaglos sein Pensum ab. Streiken kann höchstens einmal der Akku.