„Airport-Hopping“ statt hoher Ticketpreise

Der Wechsel vom angestammten Abflugsort zu einem anderen kann hunderte Euro sparen.

Düsseldorf. Wer in der Hochsaison Urlaub machen muss, der ist nicht zu beneiden. Denn wenn alle reisen, verlangen die Veranstalter Hochsaisonzuschlag. Vor allem Familien mit Schulkindern sind betroffen, denn sie können nicht ausweichen. Oder etwa doch?

Katalogfüchse kennen den passenden Trick: Sie fliegen einfach nicht vom angestammten Abflughafen, sondern aus einem anderen Bundesland ab, wo nicht oder nicht mehr Hauptferienzeit herrscht.

„Flughafenwechsel“ oder auf Englisch „Airport-Hopping“ nennt die Reisebranche diese Sparvariante. Selbst Reiseveranstalter verweisen inzwischen darauf, weil auch sie ihre Flugzeuge ungern einmal halbleer und dann wieder überfüllt auf die Reise schicken. Attraktive Angebote und Einsparungen bis zu 40 Prozent versüßen den Urlaubern den „Seitensprung“.

Ein Beispiel: Veranstalter Dertour verlangt für zwei Wochen all inclusive ab 20. August im Vier-Sterne-Strandhotel IC Santai in Belek/Türkei für eine dreiköpfige Familie mit Kind ab Nürnberg 3877 Euro.

Denn zu diesem Zeitpunkt sind in Süddeutschland — genauso wie in NRW — noch Schulferien. Ab Hamburg, wo die Kinder da bereits wieder zur Schule gehen, zahlt dieselbe dreiköpfige Familie nur 3190 Euro — das sind fast 700 Euro Preisunterschied.

Natürlich geht es auch anders herum: Im Juni und Juli lohnt für Urlauber aus anderen Bundesländern der Blick in die süd- und westdeutschen Preisspalten der Kataloge, weil dort noch keine Schulferien herrschen.

So bietet etwa Schauinsland ab 2. Juli den Zielflughafen Arrecife auf Lanzarote ab Nordrhein-Westfalen noch in Reisezeit „C“ an, ab Hessen dagegen in der teuersten Reisezeit „F“. Der Preisunterschied für zwei Wochen Halbpension zu dritt im Vier-Sterne-Hotel Fuerteventura Princess: 2582 Euro (Düsseldorf) gegen 2924 Euro (Frankfurt).

Dasselbe Spiel beginnt in den Herbstferien von Neuem. Die starten in Berlin, Rheinland-Pfalz und Hamburg schon Anfang, in Bayern, Baden-Württemberg und NRW erst Ende Oktober.

Auch zu weniger stark frequentierten Jahreszeiten lässt sich manches Schnäppchen machen. Veranstalter wie ITS, Alltours oder Neckermann verweisen sogar ausdrücklich in ihren Katalogen auf diese Sparmöglichkeit.

Auch in puncto Anfahrt bleibt der preistaktische Flughafenwechsel stressfrei: mit dem billigen Rail and Fly-Ticket der Bahn. Bei einigen Veranstaltern ist es sogar schon im Reisepreis inbegriffen.

Wer es sich sparen will, Kataloge zu wälzen, kann das auch im Internet erledigen. Bei den großen Online-Reisebüros wie Expedia, Weg.de oder ab-in-den-urlaub muss man nur Wunschtermin und Zielort angegeben, dann wählen sie aus ihren Datenbanken, die mit den Angaben der wichtigsten Reiseveranstalter gefüttert sind, bundesweit die preisgünstigsten Angebote aus. So einfach kann sparen sein.