Belek: Golfen an der türkischen Riviera

Belek (dpa/tmn) - Belek boomt: An der türkischen Riviera sprießen Luxushotels und Golfplätze wie Pilze aus dem Boden. Innerhalb von nur zehn Jahren sind in dem Ferienort bei Antalya riesige Resorts für Besserverdienende und ein neues Golf-Mekka am Mittelmeer entstanden.

Im Sommer ist Belek ein Badeort wie viele andere. Kinder planschen im Meer, Sonnenhungrige brutzeln auf Strandliegen vor sich hin. Klingt die Sommerhitze ab, wird das Meer an diesem Teil der türkischen Riviera plötzlich zur Nebensache. Dann verwandelt sich die Bucht bei Antalya in ein Golfer-Paradies.

Mittlerweile 14 perfekt gepflegte 18-Loch-Plätze locken immer mehr Golfer an. 400 000 Runden wurden hier 2010 gespielt. In diesem Jahr werden es noch mehr sein. Belek erfüllt fast alle Wünsche von Golfurlaubern: schöne Plätze, warmes Wetter, gute Hotels, faire Preise und gute Flug-Anbindungen.

Hinzu kommt die Kulisse: Die Zweitausender des Lykischen Taurus-Gebirges flankieren die türkis schimmernde Bucht. In der Abendsonne leuchtet das satte Grün der Golfplätze, die von Pinien und Oleander durchzogen sind. Die Anlagen sind der Motor des Aufschwungs in der Region. Umweltschützer kritisieren, dass dafür ganze Wälder gerodet wurden und viel Wasser verschwendet wird.

Für die Urlauber sind die Anlagen von Luxushotels wie dem „Kempinski The Dome“ oder dem „Robinson-Club Nobilis“ grüne Inseln in einer kargen Landschaft. Kaum ein Urlauber verlässt die Ferien-Oasen, von Spöttern „Ghettos“ genannt. Warum auch? Die Resorts bieten weitaus mehr als die Stadt Belek. Dort reihen sich vor allem Läden mit Souvenirs, billigen echten und noch billigeren gefälschten Designer-Klamotten aneinander. Schöner sitzt man da auf der Dachterrasse eines Golfclubs, wo den Gästen statt der üblichen Riesen-Buffets gegen Aufpreis ein Neun-Gänge-Menü kredenzt wird.

Von der Terrasse schweift der Blick über den von Schildkröten bewohnten Parklandkurs. „Ein Platz, der wohlwollend und fehlerverzeihend ist“, erklärt Hoffmann. Die für Profi-Turniere konzipierten Plätze Montgomery und National sind schwer, Nobilis dagegen leicht zu spielen. Und es geht dort auch wohltuend locker zu.

Der Golf-Manager des „Robinson-Clubs Nobilis“, Dominik Kremper, entspricht zum Beispiel so gar nicht dem Klischee des pomadigen Golf-Beau. Der Österreicher ist an den kräftigen Oberarmen tätowiert und trägt eine knallrote Gürtelschnalle mit der Aufschrift „Golf-Punk“. Kein Wunder, dass die junge Urlauberin aus Bayern ihren Golf-Schnupperkurs „echt cool“ fand und nun die Platzreife-Prüfung anvisiert. „200 Gäste machen das pro Jahr bei uns“, sagt Kremper.

Der technisch anspruchsvolle Sport ist vor allem Kopfsache, deshalb lernt und spielt er sich in der entspannten Urlaubsatmosphäre oft besser als zu Hause. „Lockerheit ist alles, auf Kraft kommt es gar nicht an“, sagt Elsa Honecker. Die Chefredakteurin des deutschen Fachmagazins „Discover Golf“ schätzt an Belek neben den vielen Plätzen auf engstem Raum vor allem eben diese entspannte Atmosphäre.

Einen Ausflug wert ist der international gefeierte Kurs Lykia Links. Der im schottischen Stil angelegte Platz liegt direkt am Meer in den Dünen. „Unzählige Sandbunker, der Wind und lange Distanzen machen ihn zu einer echten Herausforderung“, sagt Alex Kramel von der österreichischen „Golf Revue“.

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