Touristik Gruppenreisen: Das Erlebnis steht im Mittelpunkt

Seit 20 Jahren bietet One World Reisen mit Sinnen eine kreative Urlaubsgestaltung.

Foto: Matthias Graben

Dortmund. „Wir bieten Unikate, keine standardisierten Angebote“, sagt Firmengründer und Hauptgesellschafter Kai Pardon. Für diesen kreativen Reisestil ist das Unternehmen bereits mit Touristikpreisen ausgezeichnet worden. Dabei vermarktet sich der Veranstalter ausschließlich selbst — noch werden seine Angebote kaum über Reisebüros verkauft. „Das soll sich 2017 ändern“, prognostiziert Pardon. „Dann sollen unsere Reisen auch vermehrt in Reisebüros buchbar sein.“ Man wolle wachsen und mehr Gäste von dem guten Produkt überzeugen. Wie schwierig es ist, sich am Markt zu behaupten, hat Pardon selbst erlebt. „Ich hatte immer eine große Leidenschaft fürs Reisen und habe gedacht: Das kann ich besser als andere Veranstalter.“

Aus einer Laune heraus gründete er One World Reisen mit Sinnen und stellte fest: „Es war schwieriger, als ich dachte, Kunden von meinem Produkt zu überzeugen.“ Derzeit kümmern sich 20 Mitarbeiter um die Belange der Urlauber, in fünf Jahren sollen es 40 sein. 40 000 Kataloge werden jedes Jahr gedruckt, die an Kunden geschickt und auf Messen verteilt werden.

Was genau die kreativen Inhalte sind, beschreibt Pardon so: „Wir schaffen Begegnungen und Erlebnisse, die anderen Gruppenreisenden in der Form nicht möglich sind.“ Das kann ein Gespräch mit dem Architekten während einer Stadtführung oder mit einem Klimaforscher in der Eifel sein, aber auch die Kontaktaufnahme mit einem Bauern auf einem Reisfeld. „Die Begegnung mit Einheimischen steht bei unseren Reisen im Mittelpunkt“, sagt Pardon. Deshalb arbeitet der Veranstalter auch nur mit lokalen Guides zusammen, die diese Philosophie teilen und solche Momente ermöglichen. „Da sind Flexibilität und sehr gute Ortskenntnis notwendig.“ Reisende werden beispielsweise in private Häuser zu einem Tee eingeladen, die Guides fungieren als Dolmetscher.

„Eine Manufaktur für Reispapier im Mekong-Delta besichtigen viele Gruppenreisende. Aber bei einem Fußballspiel der Dorfjugend anzuhalten, zuzuschauen und mit ihnen zu reden — das gibt es nur bei uns.“ Es sind aktive Urlaube, die sich für jedermann eignen. Mal stehen leichte Wanderungen auf dem Programm, Radtouren oder Kayak-Ausflüge. New York oder die Tempel Kambodschas werden beispielsweise mit dem Rad erfahren, gewandert wird überall — auch bei Bush-Walks in Afrika. „Alles ganz moderat“, verspricht Pardon. Seine Erfahrung: „Unsere Kunden sind einfach zufriedener, wenn sie sich vor Ort selbst bewegt haben anstatt immer nur mit dem Bus gefahren zu werden.“

Auch bei den Begegnungen unterwegs bestimmen die Gäste mit: „Wir sind immer offen für Stopps zwischendurch und Ideen der Kunden.“ So können sie selbst auf Leute zugehen, bei Kochkursen mitmachen oder beim Tai Chi, das gerade auf einer Wiese praktiziert wird. „Es geht darum, ein Stück weit den Alltag im Reiseland mitzumachen“, resümiert Pardon. One World bietet auch die Möglichkeit, bei lokalen Projekten mitzumachen. Natur- und Tierschutz stehen dabei ganz oben auf der Prioritätenliste. Auch über soziale Projekte können sich die Gäste vor Ort informieren und sogar einen oder mehrere Tage dort verbringen.

Bei One World können Gäste sowohl in Gruppen als auch individuell unterwegs sein. Für letztere gibt es Bausteine und Konzepte seitens des Veranstalters. „80 Prozent unserer Kunden buchen Gruppenreisen“, sagt Pardon. Stark nachgefragt sind dabei Ziele wie Azoren und Kapverden, aber auch Asien. „Unsere Gruppen sind nie größer als 14 Personen“, erklärt Pardon. Und garantiert die Durchführung einer gebuchten Reise ab sechs Teilnehmern.