Neues Aida-Schiff fährt ganzjährig von Hamburg aus
Hamburg (dpa/tmn) - Aida hat sein bislang größtes Schiff vorgestellt: Die „Aida Prima“ ist der Vorgeschmack auf eine neue Schiffsgeneration. Sie ist ganzjährig ab Hamburg unterwegs - und zwar auf einem Teppich aus Luftblasen.
Das wird Hamburg freuen: Die Rostocker Reederei Aida Cruises will ab dem Sommer 2015 ihr neuestes Flaggschiff ganzjährig von der Hansestadt aus starten lassen. Die „Aida Prima“ soll ab dem 20. Juni 2015 von Hamburg aus zu siebentägigen Rundreisen zu den Metropolen Westeuropas aufbrechen. „Damit ist Aida Cruises die erste Reederei, die ganzjährig ein Schiff ab einem deutschen Hafen einsetzt“, sagte Michael Ungerer, President von Aida Cruises, am Dienstag (8. Oktober) auf einer Pressekonferenz in Hamburg.
Die „Aida Prima“ ist das erste Schiff einer neuen Generation von Aida-Schiffen. Mit den Veränderungen an Bord hofft die Reederei, „ein neues Zeitalter der Kreuzfahrt“ einzuleiten. „Wir können das ganze Jahr über Sommer anbieten“, so Christian Schönrock, Chef der Neubau-Abteilung von Aida Cruises. Dabei helfe unter anderem ein ausfahrbares Foliendach, das sich über einige der Außenbereiche spannen lasse. Es sei UV-durchlässig und für das Auge kaum wahrnehmbar, so Schönrock.
Auf den so geschützten, neuen Activity-Decks finden sich zum Beispiel zwei Wasserrutschen, ein „Lazy River“ zum Treibenlassen, ein zehn Meter hoher Klettergarten und ein großes Sportdeck. Der Aida Beach Club ist der Bereich zum Ausspannen und Sonnen am Pool. Abends werden dort und an der Aida Bar Strandpartys veranstaltet. Und: Erstmals gibt es neben dem Kids und Teens Club auch einen Aida Mini Club für die Betreuung von Kleinkindern ab sechs Monaten, für die auch ein Babypool bereitsteht.
Wer es etwas ruhiger angehen möchte, kann das im neuen Body and Soul Organic Spa - einer Wellnesslandschaft mit verschiedenen Saunen, mehreren In- und Outdoorpools und einem Kaminzimmer. Und wem nach Shoppen ist, der besucht die neue Aida Plaza mit Geschäften und Bars. Ein Theater darf auf einem Kreuzfahrtschiff auch nicht fehlen - auf der „Aida Prima“ gibt es eine neuartige Rundumbühne, unter anderem mit Flugwerken für Artistenshows.
Das neue Flaggschiff von Aida Cruises wurde nicht mehr wie die meisten Vorgängerschiffe auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut, sondern auf der japanischen Werft Mitsubishi Heavy Industries Ltd.. 2016 wird dort auch ein weiteres, baugleiches Schiff fertig. Die „Aida Prima“ ist 300 Meter lang, 37,6 Meter breit und hat Platz für rund 3300 Passagiere. Ein so großes Schiff hat Aida Cruises in seiner Geschichte noch nie bauen lassen.
Die Passagiere können bei den 1643 Kabinen zwischen 14 verschiedenen Varianten wählen. Auch hier hat sich neben einer Vergrößerung der Bäder gegenüber den Vorgängerschiffen einiges geändert. „Unsere Grundphilosophie war mehr Raum und mehr Service“, sagte Felix Eichhorn, Senior Vice President bei Aida Cruises. Die klassische Balkonkabine beispielsweise wurde zu einer 20 bis 25 Quadratmeter großen Verandakabine vergrößert. Sie hat einen 6 Quadratmeter großen Sonnenbereich mit Platz für zwei Liegen.
Neu sind auch die Lanai-Kabinen, benannt nach einer hawaiianischen Insel. Sie haben einen Wintergarten, dessen Türen sich komplett nach außen zu einer 12 Quadratmeter großen Veranda öffnen lassen. Die 36 Patio-Kabinen besitzen ein eigenes Deck mit geschütztem Sonnenareal und einer privaten Wasserlandschaft. Die Suiten sind 53 bis 82 Quadratmeter groß. Die Farbpalette der Einrichtung reicht von Hellblau über Apfelgrün hin zu Weinrot.
Beim Essen geht bei Aida der Trend weg vom Buffet hin zum Servicerestaurant. Laut Robert Styppa, Vice President Marketing von Aida Cruises, wird es sogar erstmals Platzreservierungen in einigen der 13 Restaurants geben. Im „French Kiss“ soll französische Küche gereicht werden, im „Casa Nova“ feine mediterrane Küche. Wer sich inspiriert fühlt, kann auf dem Schiff auch kochen lernen - in der ersten Aida Kochschule. Geplant ist, dass die teilnehmenden Passagiere zuvor beim Landgang mit dem Koch auf lokalen Märkten die Zutaten kaufen. Für den Aperitif ist die Auswahl groß: Es gibt 18 Bars an Bord der „Aida Prima“.
Die Diskussion um die Umweltfreundlichkeit von Kreuzfahrtschiffen hat Aida Cruises an den Schiffen der neuen Generation zu Verbesserungen gegenüber den Vorgängerschiffen animiert. Im September wurde die Reederei auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt für umweltfreundliches Flottenmanagement mit dem Green Fleet Award ausgezeichnet. Die „Aida Prima“ bekommt ein umfassendes Abgasfiltersystem und Dual-Fuel-Motoren. Ein besonderer Clou ist das neue Rumpfdesign: Es wurde mit der MALS-Technologie aufgetragen und lässt das Schiff wie auf einem Teppich aus Luftblasen gleiten. Das reduziert den Widerstand und damit den Treibstoffverbrauch.
Die Jungfernfahrt von „Aida Prima“ soll laut Eichhorn 86 Tage dauern. Das neue Flaggschiff wird am 22. März 2015 von Yokohama in Japan aus nach Hamburg fahren, wo es am 16. Juni ankommen soll. Auf ihrem Weg in die Hansestadt wird die „Aida Prima“ 39 Häfen in 22 Ländern auf 3 Kontinenten anlaufen.