Schwarzwald: Sport und Spaß ohne „Halligalli“

Das Langlaufen rund um den Feldberg ist ein eher stilles Erlebnis.

Düsseldorf. Alpines "Halligalli" ist am Feldberg oder rund um Todtmoos nicht angesagt. Stattdessen geht es im Schwarzwald gemächlich auf Langlaufskiern durch die tief verschneite Landschaft.

Die Stille im Wald wird nur vom gleichmäßigen Knirschen der beiden Skier gestört. Ab und zu ein Klacken, wenn die Stöcke gegen einen Tannenzapfen oder ein kleines Holzstück stoßen. In sanften Kurven und über flache Hügel führt die gespurte Loipe durch den Schwarzwald.

Während es auf den Pisten der alpinen Skigebiete oft laut zugeht, Schlager aus Lautsprecherboxen plärren und Menschenmassen über steile Hänge sausen, ist Langlauf die besinnliche Alternative des Wintersports. Im bis zu knapp 1500 Meter hohen Schwarzwald gibt es weitgehend schneesichere Langlauf-Gebiete - am Feldberg, am Belchen, bei Todtmoos.

Ein gutes Gebiet für Langlauf-Einsteiger ist beispielsweise die "Rot-Kreuz-Loipe" zwischen Todtmoos und Bernau im Süd-Schwarzwald. Die verschiedenen Strecken lassen sich so kombinieren, dass eine bis zu 50 Kilometer lange Tour möglich ist. Zum "Warmwerden" bieten sich kleinere Runden an, etwa die zweieinhalb Kilometer lange Taubenmoos-Spur durchs Hochmoor oder die fünf Kilometer lange Hexenbühl-Loipe, die wegen ihrer offenen Lage vor allem bei Sonnenschein wunderschön ist. Wer nach einer Runde noch überschüssige Energie hat, kann ja ein zweites Mal auf den Kurs gehen.

Ein ganzer Tag sollte für die 32 Kilometer lange Kohlwaldloipe eingeplant werden, die von Bernau durch dichte Wälder und über mehrere Wiesen nach St. Blasien und zurück führt. Gerade auf den längeren Strecken wird es einsam. Die gleichmäßige, ruhige Vorwärtsbewegung und das Gleiten auf den Skiern sind nicht nur gesund, sondern auch ein guter Ausgleich bei Stress. Fast immer sind zwei Spuren direkt nebeneinander angelegt, so dass schnellere Läufer einfach überholen. Zwar gibt es im gesamten Gebiet der "Rot-Kreuz-Loipe" mehrere Waldhütten, an denen man sich unterstellen kann. Proviant sollten Langläufer aber am besten selbst im Rucksack mitbringen, denn Einkehrmöglichkeiten sind hier eher selten.

Helfen beim klassischen Langlauf wenigstens noch die gespurten Loipen, in der Spur zu bleiben, geht es beim Skaten richtig athletisch zu: Schlittschuhlaufen im Affentempo mit 1,50 Meter langen Skiern an den Füßen, und das am besten noch bergauf.

Langlauf ist ein Hobby für alle, die auch im Winter gern draußen sind und eine ruhige Winterlandschaft dem Ski-Trubel vorziehen. Auf den Loipen geht es meist beschaulich zu, in größeren Langlaufgebieten ist man oft über Kilometer für sich. Rund um den Feldberg gibt es ein halbes Dutzend Loipen, zwischen drei und 20 Kilometer lang.

Im Vergleich zu den Alpen haben die Mittelgebirge für viele Langlauf-Fans den Vorteil der kürzeren Anreise. Von Freiburg aus ist man in einer Dreiviertelstunde im Wintervergnügen am Feldberg. Von Karlsruhe und Stuttgart lohnt sich bei einer Dauer von gut zwei Stunden pro Strecke auch ein Wochenend-Kurz-Winterurlaub.

Unter anderem in Schluchsee, Furtwangen und Freudenstadt gibt es Flutlicht-Loipen, auf denen man auch am Abend noch seine Runden drehen kann. Die Spur im Freudenstadter Ortsteil Kniebis hat sogar eine Beschneiungsanlage. Für den sportlich besonders ambitionierten Langläufer, den es nicht zu lange an einem Ort hält, könnte der 100 Kilometer lange Fernskiwanderweg von Schonach zum Belchen eine abenteuerliche Urlaubsalternative sein.

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