Reiseziel NRW wird weltweit zum Tourismus-Magneten
Das Bundesland ist durch seine Sehenswürdigkeiten das ganze Jahr beliebt. Vor allem Niederländer und Briten kommen.
Düsseldorf. 60 000 Kilometer Wanderwege, 150 Golfplätze, riesige Naturschutzgebiete und zwei Wintersportregionen — dazu 648 Museen, 183 Theater und vier Unesco-Weltkulturerbestätten: Für Touristen hat Nordrhein-Westfalen einiges zu bieten. Und die nehmen das Angebot dankbar an, zeigen Zahlen von Tourismus NRW, dem touristischen Dachverband des Landes.
Seit 2003 steigen die Zahlen der Gäste und Übernachtungen nahezu jedes Jahr. Einen kleinen Rückgang gab es bislang lediglich 2009 wegen der Wirtschaftskrise — und auch für das erste Halbjahr dieses Jahres gibt der Verein nun leicht rückläufige Zahlen bekannt. So sank die Zahl der Ankünfte um ein Prozentpunkt auf rund 7,8 Millionen.
Bei Tourismus NRW macht man sich deswegen aber keine Sorgen. „Im vergangenen Jahr war beispielsweise die Messe für Druck und Papier in Düsseldorf, die nur alle vier Jahre stattfindet“, sagt Pressesprecherin Julie Sengelhoff. Sie allein zöge mehrere Hunderttausend Besucher an. So könnten solche Schwankungen schnell erklärt werden.
Folgt man der Zahl der Gäste, bleibt NRW nach Bayern das beliebteste Bundesland für Reisende. 20 Millionen Menschen kamen im vergangenen Jahr dorthin und blieben insgesamt 45 Millionen Nächte. Rund ein Drittel der Übernachtungen entfiel auf Geschäftsreisende. Besonders gefragt bei den Touristen sind der Kölner Dom (6,5 Millionen Besucher pro Jahr), die Cranger Kirmes Herne (4,7 Millionen) und die Rhein-Kirmes in Düsseldorf (4,2 Millionen).
„Der Tourismus in NRW ist eine kräftige Wachstumsbranche. Jährlich setzt sie hier rund 31 Milliarden Euro um, Tendenz steigend“, sagt Garrelt Duin, Wirtschaftsminister des Landes. Das ist zwar nur etwa ein Zehntel dessen, was die Industriebetriebe erwirtschaften (2012 waren es 342 Milliarden Euro), dennoch spiele Tourismus inzwischen eine große Rolle. „NRW wird als Urlaubs- und Geschäftsreiseland im In- und Ausland immer beliebter.“ Diesen Aufwärtstrend wolle man weiter ausbauen, sagt der Minister.
Dabei ist NRW als Kurzurlaubsreiseziel — im Vergleich zu klassischen Ferienregionen an der Küste — ganzjährig für Urlauber interessant. Und die kommen immer öfter auch aus dem Ausland, vor allem aus den benachbarten Niederlanden (2,3 Millionen in 2012), aus England (713 000) und den Vereinigten Staaten (475 000).
Im Vergleich zu 2011 konnten fast alle Reisegebiete des Landes sowohl bei den Gäste- als auch bei den Übernachtungszahlen zulegen. Ganz vorne dabei sind Düsseldorf und der Kreis Mettmann mit einem Gäste-Plus von 5,6 Prozent.
Dass es mit Blick auf den Tourismus in NRW so gut läuft, ist kein Zufall. 2008 stellte das Ministerium einen Masterplan vor und etablierte 2011 beispielsweise die Marke „Dein Nordrhein-Westfalen“. Deren Ziel ist, das Land nach außen besser zu präsentieren.