Thomas Cook: Konzepthotels für individuelle Städter

Málaga (dpa/tmn) - Die Reiseveranstalter in Deutschland setzen auf Konzepthotels, die bestimmte Zielgruppen ansprechen sollen. Thomas Cook hat jetzt die neue Marke Casa Cook ins Leben gerufen. Im Interview erklärt Stefanie Berk, Geschäftsführerin bei Thomas Cook Touristik, was es damit auf sich hat.

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Und wohin im kommenden Sommer besonders viele Reisen gehen dürften.

Warum braucht Thomas Cook nebenSentido, Smartline und Co. mitCasaCook noch eine weitere Hotelmarke?

StefanieBerk: Wir haben Studien durchgeführt und eine Zielgruppe gefunden, die wir bisher mit unseren Konzepten nicht ansprechen: selbstbewusste, individuelle Städter, die sehr Lifestyle-orientiert sind.

Aber sind das nicht Menschen, die überhaupt keine Pauschalreise buchen?

Berk: Das ist richtig. Genau diese Zielgruppe wollen wir erschließen. Sie ist vornehmlich im Internet unterwegs, in sozialen Medien, und da werden wir sie auch abholen. Gerade im klassischen Sonne-und-Strand-Segment gibt es noch nicht so viele Lifestyle-Hotels, nur ein paar sehr ausgefallene und hochpreisige Konzepte. Hier sehen wir einen weißen Flecken, den wir besetzen können.

Warum ist dann bislang lediglich ein einziges Casa-Cook-Hotel fest geplant und bis 2017 maximal drei weitere, wenn das so eine relevante Zielgruppe ist?

Berk: Die Zielgruppe ist sehr wählerisch und anspruchsvoll. Wir wollen nicht zu schnell vorgehen und testen unser Konzept mit einem Hotel. Wir schauen, was an dem Konzept gut ankommt und wo wir nachsteuern müssen. Und dann geht es weiter. Es ist ganz wichtig, die richtigen Lagen und Hotels dafür zu finden.

Werfen wir einen Blick auf den kommenden Sommer: Welche Länder werden besonders gut laufen?

Berk: Wir sehen einen deutlichen Trend in Richtung Spanien, da setzt sich die Entwicklung des Sommers 2015 fort. Besonders Mallorca und Ibiza sind sehr gefragt. Weitere Trendziele für 2016 werden sicherlich Bulgarien und Griechenland sein.

Wird sich die angespannte Lage in der Türkei auf die Buchungszahlen auswirken?

Bisher deutet sich das nicht an. In diesen Herbstferien gab es noch einmal einen enormen Trend in Richtung Türkei, zweistellige positive Zuwachsraten, die uns selbst überrascht haben. Insofern denke ich, dass wir die erfolgreichen Zahlen des Sommers 2015 im kommenden Jahr halten können.

Man redet beim Sommerurlaub immer vom Badeurlaub. Gibt es eigentlich noch den klassischen Wanderurlaub?

Berk: Ja, definitiv. Neben Deutschland ist Österreich das größte Autoreiseziel. Danach kommen Italien und Frankreich. Dort bauen wir die Kapazitäten regelmäßig noch aus. Gerade in Krisenzeiten ist das eine Alternative, vielleicht einmal in den Bergen oder an der französischen Küste Urlaub zu machen.

Glauben Sie, dass die Deutschen nächsten Sommer wieder Vertrauen in Tunesien haben werden?

Berk: Im Moment sehen wir da noch eine Buchungszurückhaltung. Was wir natürlich bedauerlich finden. Wir wünschen dem Land, dass es wieder auf die Beine kommt. Wir planen für den Sommer 2016 wieder eine Aufstockung der Kapazitäten. Die tunesische Regierung arbeitet, unterstützt von den deutschen Behörden, intensiv an einer Verbesserung des Sicherheitskonzepts. Aber für eine zuverlässige Prognose im Hinblick auf den nächsten Sommer ist es noch zu früh.

Welche Ziele verkaufen sich eigentlich, ohne dass Sie dafür Werbung machen müssen?

Berk: Das ist definitiv Mallorca, das Lieblingsziel der Deutschen. An zweiter Stelle kommt gleich Antalya in der Türkei. Und ich würde auch Kreta dazuzählen.

Wie erklären Sie sich den derzeitigen Kuba-Boom?

Berk: Es gibt dieses Bedürfnis, Kuba noch einmal authentisch zu erleben, bevor der amerikanische Einfluss stärker wird. Es ist unvorstellbar, wie sich die Nachfrage entwickelt. Viva Cuba - dieser Trend wird im Sommer 2016 anhalten.

Zur Person: Stefanie Berk ist Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Thomas Cook Touristik GmbH.

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