Regen vertreibt Kirmes-Fans

Das schlechte Wetter macht den Schaustellern schwer zu schaffen. Viele beklagen Einbußen von bis zu 25 Prozent.

Düsseldorf. Voll besetzt war am Donnerstagmorgen die Schwarzwaldchristel, als Schaustellerpfarrer Josef Maghs seinen traditionellen Kirmes-Gottesdienst zelebrierte. Er weiß, was seine Schäfchen bedrückt und wünschte sich in seiner Predigt, dass die letzten Kirmestage endlich von besserem Wetter begleitet werden. Denn der Regen macht den Schaustellern schwer zu schaffen. Viele beklagen Umsatzeinbußen von 25 Prozent.

„Man merkt es deutlich. Es sind bisher weniger Besucher auf die Rheinwiesen gekommen“, sagt Reisemetzger Willi Kebben, „ich habe meine Preise zum ersten Mal seit zehn Jahren leicht angehoben. Dadurch konnte ich den Verlust etwas ausgleichen.“ Der Umsatz bei ihm ist um etwa ein Viertel zurückgegangen.

Das liege aber nicht nur am schlechten Wetter: „In den letzten 15 Jahren war die Kirmes immer in den Sommerferien. Diesmal hat man gemerkt, dass die Leute eher gegangen sind.“ Vor allem Familien mit schulpflichtigen Kindern hätten den Heimweg früher angetreten.

Die Festwirte sind zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Rheinkirmes: „Bisher lief es absolut zufriedenstellend, das Zelt war fast immer voll“, sagt Kevin Traber vom Frankenheim-Zelt. Lediglich am Sonntag und Dienstag musste das Zelt nicht wegen Überfüllung geschlossen werden.

Das Wetter kommt den Zeltwirten entgegen, vor allem am regnerischen Samstag wurden die Zelte aufgesucht, die alle zwischendurch Einlass-Stopp hatten. Ähnlich sieht man das im Schlösser-Zelt. „Wir kommen ungefähr auf den Umsatz des Vorjahrs“, sagt Marianne Kock, Sprecherin der Brauerei. Das sei unter den Umständen in Ordnung.

Mit dem Regen haben die Besitzer der Fahrgeschäfte mehr zu kämpfen, die meisten sind trotzdem nicht unzufrieden: „Wenn das Wetter gut ist, läuft es natürlich besser, aber die Düsseldorfer sind wetterfest, auf den anderen Kirmesplätzen verdient man bei dem Regen gar nichts“, sagt Else Schäfer vom Karussell „Shake and Roll“.

Ihr Schaustellerkollege Sebastian Küchenmeister hat gerade für 1,6 Millionen Euro die 45-Meter-Schaukel „Konga“ bauen lassen und hofft auf mehr Besucher: „Bisher war es durchwachsen, aber der zusätzliche Freitag gleicht das am Ende hoffentlich wieder aus“, sagt der 24-Jährige.

Rudolph Barth vom Fünfer-Looping wundert sich, dass die Besucher bei dem Wetter überhaupt kommen: „Am Samstag sind viele bei Regen gefahren, wenn das Wetter so bleiben würde wie am Mittwoch, wäre das natürlich besser für uns.“

„Viele sind erst gar nicht gekommen“, sagt Kirmes-Bürgermeister Thomas König, „dabei war das Wetter am Ende fast immer besser als vorhergesagt.“